Bottrop. Die bereitgestellten Gelder aus dem Bundes-Denkmalschutz-Programm fließen in die Sicherung des Mauerwerks und der Betonstreben der Heilig-Kreuz-Kirche.

  • 80 000 Euro Bundesmittel gibt es für die denkmalgeschützte Kulturkirche
  • Arbeiten beginnen mit der großen Eingangsfront
  • Erster Sanierungsabschnitt soll im Herbst 2017 angeschlossen sein

Die Heilig-Kreuz-Kirche gehört zu den wenigen spektakuläreren Bauten der Nachkriegszeit in Bottrop. Zwar wird in dem denkmalgeschützten Gotteshaus - das bis heute der katholischen Kirche - gehört seit Jahren kein Gottesdienst mehr gefeiert. Aber als „Kulturkirche“ - und dank des Einsatz des rührigen Fördervereins - steht der Bau des Architekten Rudolf Schwarz allen Interessierten auch über die Stadtgrenzen hinaus regelmäßig offen. Dafür, dass dies auch weiterhin so bleiben kann, sorgt nicht zuletzt eine Finanzspritze von 80 000 Euro aus dem Denkmalschutz-Sonderprogramm des Bundes.

„Das fließt zunächst in die notwendige Sanierung der Fassade mit dem großen Fenster des renommierten Künstlers Georg Meistermann“, sagt Dirk Helmke. Der Vorsitzende des gut 100 Mitglieder umfassenden Fördervereins hatte es geschafft, mit Hilfe des Oberbürgermeisters, der Bottroper Bundestagsabgeordneten beider großen Parteien und fachlich unterstützt von Thorsten Kastrup von der Unteren Denkmalbehörde, den Berliner Fördertopf anzuzapfen.

Allein 1500 bis 2000 schadhafte Ziegelsteine müssten, so Helmke, in der nächsten Zeit ausgetauscht werden. Wer die „ausblühenden“, das heißt, die weißlich veränderten, Exemplare nur mit dem Fingernagel bearbeitet, wird merken, wie schnell der Stein unter der Hand zerbröselt. „Zunächst sind die Ziegelfüllungen oberhalb der riesigen Fensterfläche dran“, so Helmke.

Dann folgen die Betonstreben, zwischen denen sich Fenster und Mauerwerk ausspannen. An vielen Stellen sind kleine Fehler oder Veränderungen zu sehen, die zeigen, dass auch Beton der vor 60 Jahren verbaut wurde kein Stoff für die Ewigkeit ist. Schließlich muss die gesamte Glasfront gereinigt und der alte Kitt an vielen Stellen erneuert werden.

Aber auch der Eingangsbereich vor den Türen, die den Vorplatz seitlich umfassenden Mauern, die ebenfalls zum Gesamtkunstwerk Heilig kreuz gehören und schließlich der Vorplatz selbst mit seinen zu großen Teilen zerbrochenen Waschbetonplatten müsse, laut Helmke, erneuert werden. Erst dann werde es an den gesamten übrigen Baukörper gehen. Dabei hat das Mauerwerk der nach Westen gelegenen Seite, der so genannten Wetterseite, am meisten gelitten.

Aber: „Die Kirche ist natürlich nicht einsturzgefährdet, das Denkmal nicht in Gefahr, aber man muss vorarbeiten.“ Das sind sich Helmke und Alfred Nieborowski, der Heilig Kreuz noch aus der Zeit als „arbeitende Kirche“ kennt, einig. Heute kümmert er sich im Auftrag des Fördervereins um das Gotteshaus, lässt Besucher hinein, passt auf, dass die Alarmanlage scharf ist und schafft Ordnung in und um die Kirche, die auch für ihn „Bottrops schönste“ ist.

Helmke als gewiefter Geschäftsmann, weiß, wie man auch große Projekte ökonomisch angeht - vor allem, wenn wie hier mit öffentlichem Geld und Sponsorenmitteln gearbeitet wird. „Das heißt, ein Gerüst nur einmal aufbauen und dann alles Notwendige erledigen, nichts liegen lassen. Zeit sei in diesem Fall wirklich Geld. Bis Herbst 2017 soll die große Fassade saniert sein.