Bottrop. Der designierte Baudezernent Klaus Müller will das Engagement der Anwohner stärken und die Lehren aus Innovation City auf mehr Handlungsfelder übertragen .
Auf die Bürger kommt es an. Sie reden nicht nur mit, wenn es um die Zukunft Bottrops geht. Sie leisten auch eigene Beiträge dazu. Daher müssen sie vom Wandel der Stadt auch Vorteile haben. „Ich möchte die Zukunft meiner Stadt gestalten“, bringt Klaus Müller seine Haltung auf den Punkt - wie so viele als Bürger Bottrops, aber bald wohl eben auch in einer Führungsrolle als Technischer Beigeordneter. Am Dienstag stellt sich Müller als einziger Kandidat im Rat zur Wahl.
„Ich wohne seit 14 Jahren in Bottrop“, sagt der Leiter des Innovation City-Projektbüros in der Stadtverwaltung. Den Bau des neuen Berliner Platzes zum Beispiel habe er gesteuert, sagt er. An der erfolgreichen Bewerbung Bottrops zur Modellstadt des Stadtumbauprojektes Innovation City Ruhr habe er wesentlich mitgewirkt und auch am Innovation City-Masterplan für die Stadt mitgearbeitet.
Zukunftsziele
„Dieser Masterplan kann uns noch gute Dienste leisten“, betont der designierte Baudezernent, beschreibt dieser Plan doch ganz zentrale Zukunftsziele der Stadt und dient darüber hinaus auch als Leitfaden für solche Städte, die dem Bottroper Beispiel folgen wollen. So wie viele Bürger hinter der Innovation City-Bewerbung standen, berieten sie in Werkstätten und auf Versammlungen auch über deren Masterplan mit. Folgerichtig machten Projektkoordinator Müller und sein Team das Mitspracherecht der Anwohner auch in dem bundesweiten Wettbewerb um die „Zukunftsstadt 2030“ zum Prinzip.
Klimawandel und Energiewende seien einer der großen Herausforderungen der Stadt, meint der Bottroper. „Klimagerechtes Handeln funktioniert nur dann, wenn der einzelne auch wirtschaftliche Vorteile davon hat“, ist Müller überzeugt. „Deshalb haben wir dafür ja ein passgenaues Förderprogramm entwickelt“, sagte er. „Sehr gute Beratung ist außerdem erforderlich“, betont er. Innovation City sei quasi ein Lehrbeispiel dafür, dass die Anwohner sich beim klimagerechten Stadtumbau mit eigenem Geld einbringen und ihre Häuser und Wohnungen modernisieren.
Wirtschaftlicher Wandel
„Die Bürger sind die Experten für ihren Stadtteil“, sagte der designierte Baudezernent. Ihr Engagement zu stärken, sei wichtig. Ein Weg dazu sei, die Erfahrungen und Leitlinien aus dem Innovation City-Modellprojekt auf andere Handlungsfelder zu übertragen. Das Projekt habe den Bürgern schon viel gebracht. „Es ist ja auch ein Konjunkturprogramm für Handwerksbetriebe“, sagte er mit Blick auf die zweite größere Herausforderung für die Stadt: den wirtschaftlichen Wandel durch das Ende der Bergbau-Ära.
„Arbeiten und Wohnen sollen gute Nachbarn sein“, sagt der Bottroper. Die Stadt müsse einerseits gut erreichbare Gewerbeflächen anbieten, um Voraussetzungen für die Ansiedlung von Betrieben zu schaffen. Firmengründungen aus der Hochschule Ruhr West heraus seien erstrebenswert, und: „Die Digitalisierung bietet Chancen, höherwertige Arbeitsplätze hierhin zu bekommen.“