Bottrop. .

Der 5. August 2016 ist ein wichtiges Datum im Leben von Vanessa Vohs. Dann wird sie nämlich für ein Jahr Abschied nehmen von Familie und Freunden und in den Flieger steigen, der sie in den nächsten 15 Stunden über Kolumbien nach Quito in Ecuador bringen wird. „Weltwärts“ zieht es die (noch) 17-Jährige, die gerade eben am Heinrich-Heine-Gymnasium ihr Abitur gemacht hat. Bis August 2017 wird sie über einen Freiwilligendienst in Choné leben und arbeiten. Das ist eine 70 000-Einwohner-Stadt am Pazifik, rund sieben Stunden mit dem Bus von der Hauptstadt Quito entfernt.

Ein bisschen mulmige Gefühle hat Vanessa Vohs schon, wenn sie sich vorstellt, bald in der Fremde komplett auf sich alleine gestellt zu sein, und auch der Abschied werde ihr bestimmt zu schaffen machen. Aber sie freut sich auch auf die Herausforderung und auf das fremde Land: „Mir war schon vor einigen Jahren klar, dass ich erst einmal ins Ausland und ein bisschen Erfahrungen sammeln will.“

In Choné wird die Bottroperin, die im Juli 18 wird, in einer Gastfamilie leben und an fünf Tagen in der Woche im Freiwilligendienst arbeiten. Einen Tag in der Woche, so viel steht schon fest, wird sie in einer Baumschule sein, harte körperliche Arbeit, für die auch ein wenig Fitness gebraucht wird; vier Tage in der Woche sind vorgesehen für soziale Projekte, mit Kindern und Jugendlichen, Senioren oder Behinderten.

Rund 25 Leute wird der Freiwilligendienst im August in das südamerikanische Land bringen. Kennenlernen werden sie sich vorher schon bei einem Vorbereitungsseminar. Die Landessprache Spanisch hat Vanessa Vohs gerade angefangen zu lernen, verschiedene Impfungen hat sie schon bekommen und auch Pillen für den Fall eines Malaria-Ausbruchs.

Bis zur Abreise im August muss Vanessa Vohs noch so einiges erledigen – auch ein Auswahlgespräch an der Uni Witten-Herdecke, wo sie sich für den Sommer 2017 um einen Studienplatz in Philosophie, Politik und Ökonomik beworben hat. Und auch den Sponsorenlauf „Essen läuft für Ecuador“ des SGS Essen-Schönebeck, bei dem sie seit sechs Jahres Fußball spielt. Der Erlös ist je zur Hälfte für die Weltwärts-Freiwilligendienste und das Kinderhilfsprojekt San Andrés in Ecuador bestimmt.

Über ihre Zeit in Ecuador wird Vanessa übrigens einen Blog schreiben und auch regelmäßig in der WAZ berichten.