Bottrop. Eine mmobilienfirma will am Freitagshof zwischen 80 und 100 Wohnungen bauen. Den Grünen sind das zu viele. Auch die Vonderorter CDU wirft Fragen auf.

Zwischen 80 und 110 neue Wohnungen will die Haus-Hove-Immobiliengesellschaft hinter der Schule Vonderort auf der Wiese am Freitagshof bauen. Die Stadtplaner befürworten das Vorhaben. Doch im Stadtrat erheben erste Parteien Bedenken. So lehnen die Grünen eine Wohnbebauung in derartigen Ausmaßen ab. Auch die Vonderorter CDU hat eine Reihe von Fragen.

„Hier trifft fehlende Infrastruktur auf zukünftiges Verkehrschaos. Darunter werden nicht nur die Vonderorter Bürger leiden, sondern auch diejenigen, die neu hinzuziehen werden“, befürchtet Grünen-Ratsfrau Andrea Swoboda. „Darum kommt für uns dieses aktuelle Konzept nicht in Frage“, betont sie.

Die Immobiliengesellschaft aus Vonderort will entlang der Straße „Am Freitagshof“ mehrere Mehrfamilienhäuser mit 30 bis 40 Wohnungen bauen. Dahinter sind auf dem Gelände Einfamilienhäuser und Reihenhäuser vorgesehen. Zwischen 50 und 70 Häuser sind geplant, wie Geschäftsführerin Gudrun Brücher-Steinhaus der Stadtverwaltung mitteilte. Als Zufahrt zu den Häusern dient in ihren Plänen vom Freitagshof aus eine Sackgasse mit Wendehammer.

Wie die Grünen fragt auch die Vonderorter CDU, wie sich der Bau von über 100 Wohnungen auf die Verkehrslage in Vonderort auswirken würde. So sei die Parksituation in dem Stadtteil und gerade auch auf der Straße „Am Freitagshof“ schon jetzt schwierig. „Diese Straße ist durch die Parksitutation oft nur einspurig zu nutzen und hat ihre Belastungsgrenzen erreicht“, mahnt auch Grünen-Ratsfrau Sigrid Lange. Die Straße sei bisher ja nur eine Anliegerstraße. Mit dem neuen Wohnviertel müsste diese sicherlich ausgebaut werden, macht auch die CDU deutlich und fragt, welche finanziellen Folgen dies für die Stadt wie auch jene Bürger habe, die jetzt schon dort wohnen.

Nur eine Bäckerei

Für die Grünen sind entschieden zu viele neue Wohnungen geplant. „Angesichts aktueller Verhältnisse in Vonderort überrascht der riesige Umfang an genau dieser Stelle schon sehr“, meint Andrea Swoboda. Die Empfehlung der Stadtverwaltung, Vonderort als Wohnstandort zu stärken, wirke auf sie befremdlich. „Es fehlt hier an wesentlichen Bestandteilen einer lebendigen Infrastruktur. Bis auf eine Bäckerei gibt es hier vor Ort so gut wie nichts“, erkläre Sigrid Lange. Wie die CDU fordern die Grünen ein schlüssiges Verkehrskonzept. „Erst bauen und dann schauen, wie und wo der Verkehr bleibt - das ist mit uns nicht zu machen“, betont Andrea Swoboda.

Die CDU wirft außerdem Fragen in Sachen Naturschutz auf. In der Nähe des Baugebietes gebe es Brutplätze für Eulen und Fledermäuse, heißt es in dem Fragenkatalog der Union. „Diese Fragen müssen in die fachliche, politische und auch die Bürgerdiskussion einfließen. Erst danach können die Gremien eine Entscheidung treffen“, sagt CDU-Ratsherr Christian Geise.