Bottrop. . Treffpunkt für Flüchtlinge in der ehemaligen Awo-Tagesstätte in Stadtmitte. Land gibt Fördermittel, nach den Sommerferien geht es los.

Über 550 000 Euro stellt das Land der Stadt Bottrop aus einem Sonderprogramm für die Integration von Flüchtlingen zur Verfügung. Mit dem Geld will die Stadt ein Quartierszentrum in Stadtmitte einrichten, in dem Flüchtlinge, ehrenamtliche Helfer und Anwohner Antworten auf alle Fragen bekommen, die das Leben in Bottrop betreffen. Nach den Sommerferien soll der neue Treff in der ehemaligen Awo-Begegnungsstätte an der Horster Straße eröffnet werden.

Mit den Landesmitteln wird die Schaffung und Einrichtung von zwei Büros und einem Raum für die Kinderbetreuung gedeckt, sowie für die Einstellung einer Sozialarbeiter/In und von zweier Sozialbetreuer/Innen für den Förderzeitraum von 2016 bis 2018. Die ehemalige Awo-Tagesstätte soll in den Ferien von der städtischen Immobilienwirtschaft umgebaut werden.

AG Wohlfahrt soll Träger werden

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Träger der Einrichtung soll nach dem Vorbild anderer Kommunen die Arbeitsgemeinschaft der freien Wohlfahrtsverbände werden, mit der sich die Verwaltung in Verhandlungen befindet. Sozialamtsleiter Peter Sommer hofft, dass noch im Juni ein entsprechender Kooperationsvertrag unterzeichnet werden kann.

Probleme, Personal für das neue Quartierszentrum zu finden, dürfte es nach Einschätzung von Peter Sommer nicht geben: „Die Situation hat sich entspannt.“ Das liege vor allem an den sinkenden Flüchtlingszahlen, die dazu geführt hätten, dass Landesunterkünfte bereits wieder geschlossen wurden und das dafür eingestellte Personal nicht mehr benötigt werde. Die künftigen Mitarbeiter, so der Sozialamtsleiter, sollen „dem Treffpunkt ein Gesicht geben“.

In ihrem Förderantrag an das Land hatte die Verwaltung als Ziele u.a. formuliert, dass das neue Quartierszentrum Ehrenamt und bürgerschaftliches Engagement organisieren und dabei auch Vereine und Verbände einbinden soll. Hier sollen regelmäßig Informationsveranstaltungen für alle Bürger des Quartiers durchgeführt werden, ebenso wie Sprechstunden, Beratungen, Projekte und Sprachkurse.

Stadt zahlt zehn Prozent

Ursprünglich hatte die Verwaltung beim Land Mittel für fünf Stadtteiltreffpunkte in Bottrop beantragt. Bewilligt wurde nur das eine in Stadtmitte, zu dem die Bezirke Altstadt und Nord-Ost gehören. Dort lebten bei Antragstellung rund 30 Prozent der Bottrop zugewiesenen Flüchtlingen. In direkter Nachbarschaft zum künftigen Treffpunkt befinden sich Sozialamt, Ausländerbehörde, Bürgerbüro und Jobcenter sowie Einrichtungen von Caritas und evangelischer Kirche für die Flüchtlingshilfe. Die Förderung läuft bis Ende 2018, die Stadt trägt zehn Prozent der Kosten.