Bottrop. . Freiwillige Einsatzkräfte beweisen Zuschauern ihr Können. Die Boyer Erbsensuppe nach Geheimrezept ist bei den Besuchern sehr gefragt.

Sie ist deftig und ihr Rezept streng geheim: die Erbensuppe der Freiwilligen Feuerwehr Boy. Seit mehr als 40 Jahren wird der deftige Eintopf alljährlich zum Fest der Ortswehr am Gerätehaus an der Wilhelm-Tenhagen-Straße für die Besucher aufgetischt. Dieses Mal feierte die Ortswehr ihr 112-jähriges Bestehen.

„Wir wissen, dass es kein klassisches Jubiläum ist, aber für uns ist es eben eine besondere Zahlenkombination“, sagt Gerhard Leyener, Leiter der Ortswehr. Wählt jemand die „112“, geht es in den meisten Fällen um Leben und Tod.

Beim Jubiläum standen Spiel und Spaß im Vordergrund. Mehr als 400 Besucher schauten vorbei auf dem Gelände am Gerätehaus. Neugierig kletterten die Kinder in das Löschfahrzeug, testeten das Funkgerät oder lernten den Umgang mit Feuerwehrschläuchen. Bei so viel Einsatz durfte eine Stärkung dann selbstverständlich nicht fehlen.

„Viele Besucher kommen jedes Jahr nur wegen der Erbsensuppe“, sagt Markus Urbaneck, stellvertretender Ortswehrführer. Die Gulaschkanone steht folglich parat. Mit Verpflegung kennt sich die Ortswehr bestens aus. Bei längeren Einsätzen müssen die Feuerwehrleute ja gut versorgt werden. Dann ist die Feuerwehr Boy unter anderem mit ihrer Gulaschkanone im Einsatz.

Suche nach Nachwuchs ist schwierig

Abseits des Gerätehauses gibt es auf dem Vorhof lernten die Besucher, wie sie einen Feuerlöscher im Notfall richtig bedienen müssen. Und abends rockte die Coverband Friday.

Aktuell engagieren sich knapp 30 Leute mitsamt der Ehemaligen aktiv in der Ortswehr Boy. Die Suche nach Nachwuchs gestaltet sich schwierig. Das Ehrenamt ist immer weniger gefragt. „Körperlich fit und Beherrschung der deutschen Sprache“, skizziert Gerhard Leyener mit wenigen Worten das Bewerberprofil. „Auch Quereinsteiger ab 40 Jahren sind willkommen.“ Einsatzbereitschaft müsse ein Bewerber schon mitbringen. Denn in brenzligen Situationen müssen sich die Feuermänner aufeinander verlassen können. Darüber hinaus müsse auch der Arbeitgeber Verständnis für die ehrenamtliche Tätigkeit aufbringen. Denn wenn der Pieper während der Arbeitszeit ertönt, beginnt der Einsatz bei der Freiwilligen Feuerwehr. „Es wäre schön, wenn Arbeitgeber das Ehrenamt ihrer Mitarbeiter mehr fördern könnten“, so Leyener.