Einst verband die Linie 17 der Vestischen Straßenbahn Kirchhellen mit Gladbeck. Vor 15 Jahren, im Mai 2001, drehte die Bahn eine letzte Runde im Gelsenkirchener Parkstadion. Es war ein Schicksalstag für Schalke und den Nachbau der legendären Tram.
Die Geschichte der Straßenbahnlinie entlang der Rentforter Straße bis zum Gladbecker Rathaus begann am 30. März 1929. In diesen Jahren erweiterte die Vestische jährlich ihr Streckennetz. So erhielt Kirchhellen Anschluss an Gladbeck und Gelsenkirchen. 38 Jahre lang fuhren verschiedene Wagentypen auf der 6,6 Kilometer langen Stecke. Mehrfach wurde die Linie unbenannt. 1967, als die Tram ihre letzte Fahrt antrat, trug sie die Nummer 17.
An diese Straßenbahnzeit erinnerte sich 1993 vor dem Brezelfest der „Herrenclub Feldhausen“. Auf einem Hof am Repeler Weg wurde wochenlang nach Feierabend gesägt, gebohrt und geschraubt. Pünktlich zum Festumzug im September 1993 rollte die Bahn zur Freude der Kirchhellener schienenungebunden durchs Dorf. Brezelkönig wurde übrigens Heiner Weikämper.
Danach verschlug es den Nachbau nach Oberhausen-Osterfeld. Der Besitzer, ein Anstreicher, verpasste der Bahn ein königsblaues Aussehen. Ihren großen Auftritt hatte die „17“ im Mai 2001, als die Schalker zum letzten Heimspiel im Parkstadion antraten. Der Gegner: Unterhaching. Zwar wurde die Begegnung mit 5:3 gewonnen, doch in Hamburg durften die Bayern so lange spielen, bis ihnen das für die Meisterschaft entscheidende Tor gelang.
Ein ehemaliger Schalker wird sich vermutlich nur ganz vage an diesen Tag mit der Tramrunde erinnern: Andre Breitenreiter (Unterhaching). Der frisch entlassene S04-Coach eröffnete damals mit seinem Treffer in der 3. Minute den Torreigen. Für Schalke waren später Asamoah, Böhme, Sand und van de Kerkhoven erfolgreich.
Nach 2001 verliert sich die Spur der nachbegebauten Linie 17 aus Kirchhellen.