Bottrop. . Unternehmen aus Neuenahr-Ahrweiler mietet 7000 Quadratmeter an. Im neuen Haus in Bottrop sollen vor allem Kleidung und andere Waren angeboten werden.
Bottrop bekommt ein neues Kaufhaus. Die Unternehmensgruppe Moses-Sauer hat 7000 Quadratmeter im ehemaligen Kartstadhaus angemietet. Das bestätigten die Eigentümer Norbert und Martina Wittenberg der WAZ. Unter dem Namen Moses wollen die Unternehmer das Haus in Bottrop führen. Das Stammhaus der Gruppe steht in Neuenahr-Ahrweiler, insgesamt betreibt sie neun Filialen, darunter auch kleinere Fachgeschäfte.
Einen Schwerpunkt legt das Unternehmen auf Mode. „Etwa 65 Prozent der Fläche entfallen auf Textilien, 35 Prozent auf Hartwaren“, sagt Norbert Wittenberg mit Blick auf Bottrop. Zum Sortiment gehören kleinere Elektrogeräte, aber auch Gebrauchsgegenstände wie Koffer werden angeboten. „Wie in unserer Filiale in Gotha wollen wir in Bottrop zudem ein Bistro mit Vinothek betreiben, wo es auch entsprechende Gläser zu kaufen gibt.“
Rund ein Jahr lang hat sich das Unternehmen mit dem Standort Bottrop beschäftigt und in dieser Zeit auch das Karstadt-Haus genau unter die Lupe genommen. Norbert Wittenberg verweist etwa auf Kaufland mit der Tiefgarage und den Parkplätzen. Zudem wurde die Angebotsmischung beurteilt. Die Kaufkraftkennziffer wurde als gut eingestuft. „Insgesamt ist Bottrop eine sehr gepflegte Stadt“, fasst der Unternehmer seinen Gesamteindruck zusammen.
„Was aber fehlt, ist die Nahversorgung. Für Wäsche, Lederwaren oder Taschen muss man jedesmal anderswo hinfahren.“ Und auch im Bereich Herrenbekleidung sehen die Wittenbergs noch Lücken. Und die wollen sie mit ihrem Haus füllen. „Wir führen vor allem Marken im mittleren Preissegment“, erklärt Martina Wittenberg. Dazu zählten etwa Camel, Roy Robson oder Tomms Hilfinger. Sie und ihr Mann sehen ihr Angebot auch als eine Ergänzung zum Modehaus Mensing. Mit dessen Geschäftsführer hätten sie sich bereits ausgetauscht.
Rund 100 Arbeitsplätze sollen bei Moses entstehen. „Wir legen einen klaren Schwerpunkt auf die Beratung der Kunden“, kündigt Martina Wittenberg an. Als kleinere Unternehmensgruppe habe man den Vorteil, flexibler sein zu können und auf einzelne Standorte besser eingehen zu können. Als Beispiel für die Kundenbindung führt Norbert Wittenberg die Erfahrungen aus Bad Hersfeld an. Dort hat die Moses-Sauer-Gruppe jüngst ein Kaufhaus übernommen. „Wir haben die Kunden zu einem Kennenlernabend eingeladen, haben uns und den Geschäftsführer vor Ort jedem einzelnen persönlich vorgestellt.“ 1200 Gäste seien zu dieser Veranstaltung gekommen. Überhaupt setze Moses-Sauer auf kleinere und mittlere Städte. „Uns macht es Spaß, solche Städte mit zu entwickeln, und erfahrungsgemäß sind die Menschen für so etwas auch dankbar.“
Mit dem Eigentümer des Karstadt-Hauses, der Devello AG, tausche man sich über die Umbaupläne aus. Rund 12 000 Quadratmeter-Einzelhandelsfläche stehen in dem Gebäude zur Verfügung. Devello-Geschäftsführer Jens Friedländer hatte wiederholt angekündigt, die Umbauten auch von den Wünschen seiner Mieter abhängig zu machen. Norbert Wittenberg goutiert das: „Devello ist ein toller Partner, wir arbeiten sehr gut zusammen.“ Neben Moses wird in den Komplex in der Innenstadt wie berichtet auch ein Best-Western-Hotel einziehen.
Oberbürgermeister Bernd Tischler spricht in dem Zusammenhang von einem „Aufbruchssignal“ für Bottrop. Das Kaufhaus werde ergänzt durch die weitere Nutzung des Hauses.