Bottrop. . Da auf dem Arbeitsmarkt kaum examinierte Gesundheits- und Krankenpfleger zu finden sind, investieren Knappschaftskrankenhaus und Marienhospital frühzeitig in den Nachwuchs.

Weil es schwierig ist, examinierte Gesundheits- und Krankenpfleger/innen auf dem Arbeitsmarkt zu finden, setzen die Bottroper Kliniken auf die eigene Ausbildung. „Gerade wenn es darum geht, qualifizierte Kräfte für die Fachpflege zu finden, ist es nahezu unmöglich diese zu finden“, stellt Christa Hermes, Pflegedirektorin am Knappschaftskrankenhaus, fest. „Daher müssen wir frühzeitig schauen, dass wir Mitarbeiter aus den eigenen Reihen in die entsprechende Weiterbildung schicken.“ So sieht das auch Gregor Vollmer, Personalleiter am Marienhospital. „Insgesamt sind wir in der Pflege gut aufgestellt, Lücken gibt es keine, aber wenn beispielsweise Stellen im Bereich der Anästhesie oder Intensivpflege frei werden, müssen wir frühzeitig schauen, wie diese neu zu besetzen sind.“

Zum Herbst sucht das Knappschaftskrankenhaus momentan zwölf examinierte Gesundheits- und Krankenpfleger/innen. „Das ist eine Momentaufnahme und kann sich täglich ändern“, so Hermes. Zudem sei eine Stelle in der Intensivmedizin zu besetzen. Auch im Marienhospital ist derzeit eine Stelle in der Intensivmedizin vakant. Etwa 450 Gesundheits- und Krankenpfleger/innen - davon viele in Teilzeit - arbeiten momentan am Knappschaftskrankenhaus, rund 300 im Marienhospital auf Stationen sowie in Funktionsbereichen wie Ambulanz, Operationssälen und Notaufnahme.

An beiden Krankenhäusern werden jährlich rund 20 Auszubildende eingestellt, die am St. Elisabeth-Bildungsinstitut Dorsten beziehungsweise in der Krankenpflegeschule Vest in Recklinghausen ausgebildet werden. „Unsere Ausbildung beginnt im Frühjahr und Herbst“, so Hermes und betont die hohen Anforderungen in Ausbildung und Berufsalltag: „Das Aufgabenfeld ist vielschichtig und umfasst heutzutage zunehmend nicht nur die grundpflegerische Versorgung, sondern auch Dokumentation. Beratung und Anwendung von Therapie und Medikation.“ Immer mehr Abiturienten würden sich für die Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger interessieren, so Vollmer. „Viele gehen dem Arbeitsmarkt dann aber leider verloren, da sie nach der Ausbildung doch noch ins Medizinstudium starten.“ Vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklung sehen Hermes und Vollmer zukünftig einen steigenden Bedarf. „Allerdings müsste auch die Wertschätzung des Berufs in der Öffentlichkeit steigen“, so Hermes.