Bottrop. . Familie Zurheide investiert 2,5 Millionen Euro in den Umbau ihres Ladens am Südring-Center. Der Boden wurde erneuert und neue Technik installiert.
Auf der einen Seite kraucht ein Monteur auf dem Boden herum, verlötet die letzten Anschlüsse einer der neuen Kühltheken. Gegenüber werden bereits die ersten Regale wieder befüllt, und allgemein – so der Eindruck des neutralen Beobachters – herrscht ein ziemliches Chaos in dem Laden. Kaum vorstellbar, dass er am Dienstag schon wieder eröffnen soll. Die Rede ist vom Edeka-Markt am Südring-Center. Zehn Jahre nach der Eröffnung wird der Laden von Grund auf renoviert. Rund 2,5 Millionen Euro investiert Familie Zurheide in den Supermarkt.
Rund einen Monat lang haben die Handwerker im Drei-Schicht-Betrieb gearbeitet. „Anders wäre es so schnell gar nicht möglich gewesen“, sagt Rüdiger Zurheide (36). Schließlich musste zuerst der Boden erneuert werden. Das sei auch der eigentliche Grund für die Renovierung gewesen. Der alte Boden war kaputt, die Fliesen wurden entfernt, stattdessen setzt man nun auf einen Boden in moderner Betonoptik.
Doch den Kunden werden sicher vor allem die vielen neuen Kühltheken ins Auge fallen. In diesen Bereich investierten die Zurheides rund 600 000 Euro. „Unser Augenmerk lag da auf Umweltbewusstsein und Energieeinsparung“, so Zurheide. Alle Kühltheken sind nun mit Türen verschlossen, bevor der Kunde an die Waren kommt, muss er sie öffnen. Doch der eigentliche Clou liegt unsichtbar hinter den Kulissen – im Keller. „Wir haben Lüftung und Kühltechnik miteinander verbunden. So können wir die Abwärme nutzen, um den Laden zu heizen.“
Es sei das erste Mal, dass die Familie diese neue Technik komplett in einem ihrer Märkte einsetzt. Die Investition rechne sich nach sechs Jahren, sagt Rüdiger Zurheide. Damit passt der Markt auch zur Innovation City. Wobei das Klimaschutzprojekt selbst nicht an der Konzeption beteiligt war. „Das haben wir gemeinsam mit Edeka gemacht. Dort gibt es Experten, die sich allein mit dieser Thematik befassen. Denn die Energiekosten sind in allen Märkten ein großes Thema.“ Doch als dann die zwei Sattelzüge, voll beladen mit der Technik vorgefahren sind, „da ist uns schon Angst und Bange geworden“.
Änderung im Sortiment
Zudem haben die Zurheides den Umbau genutzt, um das Sortiment zu verändern. So wächst das Angebot an Bio-Produkten. Die finden sich nun alle gebündelt in einer Abteilung auf über 40 Regalmetern. „Denn die Tendenz geht eindeutig in die Richtung, dass immer mehr Menschen auf Bio-Produkte setzen oder sich gar vegan ernähren“, begründet Rüdiger Zurheide. Am Ende biete man rund 5000 Produkte mehr an als vor dem Umbau. Dabei gehe es auch darum, dem zunehmenden Trend hin zu Convenience-Produkten, also zu schon zubereiteten Produkten, Rechnung zu tragen. Das sei möglich durch die Optimierung des Sortiments und die bessere Ausnutzung des Platzes.