Bottrop. . Vereine und Musiker gestalten die Veranstaltung „Bottrop gemeinsam laut gegen Missbrauch“am 7. Mai auf dem Berliner Platz. Die Kinder stehen im Mittelpunkt.

Unüberhörbar soll sein, was am Samstag, 7. Mai, von 11 bis 18 Uhr auf dem Berliner Platz passiert: „Bottrop gemeinsam laut gegen Missbrauch“ heißt die Veranstaltung mit Musik-, Mitmach- und Info-Angeboten, die Markus Elstner mit der Selbsthilfegruppe Wegweiser und dem Verein Sieben Freunde im Rücken organisiert hat. Rund zehn Vereine plus noch einmal gut zehn Akteure, die unter anderem das Bühnenprogramm gestalten, machen mit. „Ohne die Vereine und die vielen Unterstützer könnte die Veranstaltung nicht stattfinden“, freut sich Elstner über die Bereitschaft in Bottrop und darüber hinaus, sich für diese Sache einzusetzen.

Ins Gespräch kommen

Dieser dritte Aktionstag, der die Themen Kinderrechte, Schutz vor sexueller Gewalt, Folgen von Missbrauch und Verjährungsfristen in den Fokus rückt, ist zugleich der bislang größte. Durch das Bühnenprogramm, das von Schlager bis Punkrock reicht, soll Aufmerksamkeit erreicht werden. Und es soll dem Schweigen rund um das Tabu-Thema Missbrauch etwas entgegen setzen. Über das Fest wollen die Macher mit den Menschen ins Gespräch kommen. Mehrere Vereine wie der Deutsche Kinderverein oder die Awo, die sich mit Kinderrechten und Kinderschutz beschäftigen, bieten Informationen an. „Zum Beispiel auch darüber, wie man am Verhalten eines Kindes erkennen kann, das etwas mit ihm nicht stimmt.“

Programm startet um 12 Uhr

Das Programm wird gegen 12 Uhr von Oberbürgermeister Bernd Tischler eröffnet, kündigt Organisator Markus Elstner an. Danach beginnt das Musik-Programm. Dabei: DJ Even Sasa, Edy Edwards (melancholischer Deutsch-Rock), Pils-Angels (Punkrock), Patricia Faber (Schlager), Country George (Ruhrpott-Country), Smaragd (Lieder, die Mut machen), Dr. Bongi (Rap).

Die Präsentation zur Selbstbehauptung von Kickboxerin Julia Symannek mit Kindern soll gegen 14 Uhr auf der Bühne beginnen.

Denn die Kinder und ihr Schutz liegen Markus Elstner am Herzen. Für sie wird es am Aktionstag beispielsweise eine Hüpfburg geben, sie sollen sich schminken lassen können, Regenmacher aus Papprollen bauen und Sonnenblumen-Samen zum Mitnehmen in kleine Ton-Töpfe einpflanzen. „Die Kinder sollen lernen, etwas zu behüten und großzuziehen“, sagt Elstner, der immer wieder auf die Kraft von Symbolen setzte. So lässt er Bäcker Kiefer Teilchen in der Form der Ziffer Acht fertigen. „Gebt Acht auf eure Kinder“, soll das den Eltern sagen.

Wer mag, als Betroffener oder Unterstützer, kann am 7. Mai auch buchstäblich sein Gesicht zeigen, um auf Tabu-Themen wie Missbrauch, Depressionen, Angststörungen aufmerksam zu machen: „Das Team vom Fotoatelier am Rathaus kommt dazu zu uns“, berichtet Elstner. Die Porträt-Fotos sollen im Internet veröffentlicht werden.

Fürs kommende Jahr denkt Markus Elstner sogar bereits an zwei Veranstaltungstage. „Wir haben damit schon einen Gedenktag gegen sexuellen Missbrauch und für traumatisierte Betroffene ins Leben gerufen“, sagt er. Und hofft, dass dieser Tag im Mai sich irgendwann einmal zu einem Gedenktag nicht nur in Bottrop, sondern weit darüber hinaus entwickelt.