Bottrop. . Peter Michel wurde 2013 aus dem Saarland nach Bottrop verlegt, nun geht er in den Ruhestand. Der 56-Jährige war 36 Jahre in verschiedenen Pütts tätig.
Im Saal „Dickebank“ des Morian-Hauses singt der Junge Prosperchor das bekannte Steigerlied. Peter Michel schmunzelt: „Die üben für meine letzte Schicht“. Der 56-Jährige geht nach 36 Jahren auf verschiedenen Pütts in den Vorruhestand.
Erst 2013 wurde der Kumpel vom Saarland ins Ruhrgebiet verlegt, nachdem er in seiner Heimat seit 1980 der „Spur der Kohle“ gefolgt war. Seine Laufbahn begann der gelernte Bäcker und Konditor auf der Zeche Reden, dann ging es weiter über die Bergwerke Ensdorf, Luisenthal und Göttelborn.
"Ich hab mich aber bewusst für Bottrop entschieden"
„Vor drei Jahren stand ich vor der Entscheidung, Bottrop oder Ibbenbüren. Ich habe mich aber bewusst für Bottrop entschieden. Einen Entschluss, den ich nie bereut habe. Das Ruhrgebiet und seine Menschen finde ich einfach Klasse,“ meinte Peter Michel, der nach der Schließung der letzten Saarzeche im Morian-Haus einen neuen Arbeitsplatz fand.
Mit seinen beiden Kindern untertage
„Hier im Schulungszentrum der Zeche ist immer etwas los. Auch der Chor probt hier“, meinte Michel, der aber als letzte Schicht eine besondere Grubenfahrt unternahm. „Ich habe meine Tochter Daniela und meinen Sohn Dennis dazu eingeladen. Während des Besuch der Bauhöhe 371 im Abbaugebiet unter der Kirchheller Heide, bekamen sie einen Eindruck von der Schwere der bergmännischen Arbeit“, erzählt Michel, der aus einer Familie mit langer Bergbautradition stammt.
Tochter überlegt sich im Revier niederzulassen
Daniela Michel, die 31-jährige Tochter, hat sich inzwischen verliebt ins Ruhrgebiet. Während ihr Vater im Großraum Homburg demnächst wieder seinen lange vernachlässigten Hobbys und Ehrenämtern nachgehen kann, denkt die 31-Jährige Erzieherin daran, sich im Revier niederzulassen.
Nach seiner Rückkehr Ende April wird der Saarkumpel Peter Michel in seiner Heimstadt Homburg wieder bei der dortigen IGBCE als stellvertretender Vorsitzender aktiv werden. Aber besonders freut sich der Kumpel, der die Geselligkeit liebt, auf den 11. November, dann beginnt für ihn nämlich die 5. Jahreszeit. Seit vielen Jahren ist er bei der „Homburger Narrenzunft“ aktiv. „Ich bin dort so etwas wie der Präsident des Elferrates“, schmunzelt Michael, der vor 20 Jahren sogar einmal als Prinz Karneval in Homburg regierte.
Gespräch mit dem Bischof
Im Dezember dann hat Peter Michel ebenfalls wieder einen vollen Terminkalender, dann tritt er nämlich als Nikolaus in Altenheimen, bei Vereinen und Kindergärten auf. „Mein Nikolauskostüm habe ich mir sogar extra anfertigen lassen, und der weiße Rauschebart stammt aus Kanada“, schwärmt der Saarländer.
Zu den außergewöhnlichen Begegnungen in Bottrop gehörte für den langjährigen Kumpel Peter Michel am vergangenen Karfreitag ein Gespräch mit Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck