Bottrop. . Das Diakonische Werk hat 24 barrierefreie Wohnungen gebaut. Die Nachfrage aus dem Stadtviertel war groß. Service gehört zum Konzept.

Sie haben sich schon eingelebt, die Mieter der neu errichteten, seniorengerechten Wohnanlage im Fuhlenbrock. Mit Jahresbeginn haben sie ihre barrierefreien Wohnungen bezogen, sich dann eingerichtet, die Balkone fit gemacht für die Freiluftsaison. Am Freitag nun war der Tag, an dem die Anlage der Diakonie an der Wilhelm-Busch-Straße mit Gästen auch aus Politik und Verwaltung eingeweiht wurde. Die Fuhlenbrocker scheinen auf diesen Neubau geradezu gewartet zu haben. „Die 24 Wohnungen waren quasi schon vermietet, bevor wir angefangen haben zu bauen – so groß war die Resonanz“, sagt Diakonie-Vorstand Karl-Heinz Kinne.

So sind es in der großen Mehrheit auch Menschen aus dem Stadtteil, die nun in die insgesamt 2500 Quadratmeter große Anlage samt Tiefgarage eingezogen sind. Sie leben auf drei Etagen in Wohnungen mit einem Zuschnitt von 46 bis 79 Quadratmetern.

Gemeindesaal wird mitgenutzt

Als gemeinsamer Treffpunkt dient ihnen der Gemeindesaal im benachbarten Martin-Niemöller-Haus. Denn das soziale Miteinander der Bewohner zu fördern, eine echte Wohngemeinschaft zu etablieren ist laut Karl-Heinz Kinne ein wichtiger Baustein des Konzepts „Wohnen mit Service“, das die Diakonie in all ihren seniorengerechten Wohnanlagen verfolgt.

Bau an Osterfelder Straße ist teilweise bezogen

Nach dem gleichen „Wohnen mit Service“-Prinzip hat die Diakonie auch an der Osterfelder Straße 38 barrierefreie Wohnungen plus einem Gemeinschaftsraum und einem Ladenlokal errichtet.

Zwei Komplexe der dreiteiligen Anlage sind bereits an die Mieter übergeben, der dritte Komplex ist am 18. April dran.

Wie schon am Standort Kirchhellen, so ist auch hier im Fuhlenbrock Sandra Schmelz als „Kümmerin“ im Einsatz. Sie organisiert zum Beispiel vor Ort regelmäßig ein gemeinsames Kaffeetrinken, jahreszeitliche Feste, Spielenachmittage, Besuche des Modemobils. Und sie ist Ansprechpartnerin für die Mieter, betreut sie bei Fragen und Sorgen. „Ich gucke nach den einzelnen Menschen und ihren Bedürfnissen“, erzählt Sandra Schmelz. Diese können sehr unterschiedlich sein. „Wir haben Mieter, die gehen noch arbeiten. Der Großteil besteht aber aus älteren Menschen.“ Sollten diese Unterstützung etwa im Haushalt oder in der Pflege benötigen, können sie die entsprechenden Angebote der Diakonie nutzen – müssen das aber nicht.

Pfarrer Karsten Herbers, Theologischer Diakonie-Vorstand, hebt auch das Miteinander im Quartier gerade mit jungen Leuten hervor. Das Wichernhaus für Kinder und Jugendliche ist nebenan, ebenso ein Kindergarten. Die neuen Mieter lebten „integriert mitten im Stadtteil“.

2,8 Millionen Euro hat die Diakonie in den frei finanzierten Bau investiert. „Das Grundstück gehörte uns schon“, berichtet Kinne. Früher sei diese Fläche mal als Bolzplatz genutzt worden. Die Bauzeit betrug rund 15 Monate.