Bottrop. . Die Klasse 4b der Astrid-Lindgren-Schule übt für den Fahrradausweis. Auf der Strecke im Eigen legen die Schüler im Juni auch ihre Prüfung ab.
Tobias traut sich als erster mit seinem Fahrrad auf die richtige Straße. Der Grundschüler wartet in seiner gelb leuchtenden Weste am Hofausgang der Astrid-Lindgren-Schule am Maybachweg darauf, dass ihm Klassenlehrerin Uta Schmidt das Startzeichen gibt. „Man sieht mich ja gut mit der Weste“, antwortet er seiner Lehrerin, die ihm klar macht, dass er sich gleich im Straßenverkehr bewegen wird und nicht mehr auf dem geschützten Parcours der Jugendverkehrsschule hinter seiner Schule. Mit Tobias warten 18 Schulkinder aus der Klasse 4b der Astrid-Lindgren-Schule mit ihren Rädern auf den ersten echten Test während ihrer Radfahrausbildung.
Verkehrsberater Rolf Schmidt hat vorher jedes einzelne Rad gecheckt. „Klingelt mal“, fordert der Polizist die Kinder auf. Alle Schellen funktionieren. Jedes Kind trägt einen Fahrradhelm. Schmidt ist zufrieden. Auch er hatte den Schülern im Alter von neun oder zehn Jahren im Klassenzimmer noch einmal den Verlauf der Teststrecke genau erklärt, bevor es jetzt los geht. Tobias ist sie wie etliche in seiner Klasse in den Osterferien sowieso hin und wieder abgefahren. Uta Schmidt hatte ihnen geraten, ruhig zu üben. „Ich habe ihnen dazu einen Plan mit der Strecke mit nach Hause gegeben“, sagt sie. So konnten auch die Eltern sehen, wofür ihre Kinder lernen. Schon vor den Osterferien sei die Klasse die Straßen gemeinsam abgelaufen. „Den Kindern macht das unglaublich viel Spaß“, freut sich die Lehrerin über das Interesse am Training für die Radfahrprüfung im Juni.
Jugendverkehrsschule gelobt
Sie lobt auch die Vorarbeit des Teams um Verkehrserzieher Reinhard Lücke. Der frühere Leiter der Verkehrssicherheitsberatung der Polizei brachte den Kindern auf den kleinen Straßen der Jugendverkehrsschule das richtige Aufsteigen, Abbiegen oder das Lesen von Verkehrsschildern beim Radfahren bei. „Davon ist sehr viel hängen geblieben“, freut sich ihre Lehrerin.
Radfahrausbildung
Auf den richtigen Straßen müssen die Kinder noch auf viel mehr achtgeben. Vom Maybachweg fahren sie über die Althansstraße, Aegidistraße, Trappenstraße, Rheinbabenstraße, Scharnhölzstraße, wieder die Aegidistraße und die Fischedickstraße zurück zur Schule. Sie begegnen vielen Autos aus der Nachbarschaft ihrer Schule. Paketlieferwagen biegen auf ihre Teststrecke ein. Auch ein großes Müllauto versperrt ihnen den Weg. „Das ist schon eine Herausforderung für die Kinder, aber im Alltag ist das ja nun einmal so“, sagt Verkehrsberater Schmidt. An den kniffligen Stellen haben sich zur Sicherheit auch Eltern postiert, um auf die Schüler acht zu geben. Yvonne Obrusnik etwa gibt den Kindern an der Fischedickstraße Fingerzeige fürs Rechtsabbiegen. Noch erlaubt sie ihrem Sohn Lukas nicht, mit dem Fahrrad zur Schule zu fahren. Doch seine Mutter sagt: „Nach der Radfahrprüfung darf er das.“