Fast 30 Jahre lang hat Rolf Grubinski in der Jugendverkehrsschule das sichere Fahrradfahren beigebracht. Erst als Verkehrssicherheitsberater der Polizei, nach seiner Pensionierung und dem Rückzug der Polizei aus der Verkehrsschule als Vertragsmitarbeiter der Stadt. Sein ehemaliger Chef bei der Polizei Heinz Lücke ist ebenfalls nach der Pensionierung von der Verkehrsdirektion zur Jugendverkehrsschule gegangen. Jetzt hat Grubinski auch bei der Verkehrswacht Schluss gemacht. Und hat die Zahl seiner Prüflinge hochgerechnet: „Ein Drittel aller Bottroper ist rechnerisch bei mir in der Verkehrsschule gewesen.“ Gut 35 000 Kinder hat er durch das Sicherheitstraining begleitet.

3000 Unfälle passierten im vergangenen Jahr in Bottrop, ganze neun waren Schulwegunfälle, im Jahr davor gab es sogar nur fünf, darunter kein einziger Radfahrer im Alter von bis zu zehn Jahren.

Das sind Zahlen, die sich die Verkehrswacht und die Jugendverkehrsschule mit einigem Stolz auf die Habenseite schreiben können. „Wir können nicht beweisen, dass wir daran beteiligt waren“, schränkt Grubinski ein, „aber wir dürfen es mit gutem Grund vermuten.“ Früher ist er zweimal für vier Schulstunden in die Schulen gekommen, heute kommen die Schüler in die Verkehrsschule.

Theorie, Übung, Prüfung

Bei Grubinski und heute dann Heinz Lücke lernen sie, wie sie sich sicher im Verkehr bewegen. Verkehrssicherheitsberater Rolf Schmidt übernimmt dann die praktische Übung und die eigentliche Radfahrprüfung. Grubinski formuliert es so: „Schmidt geht mit den Kindern in die Verkehrswirklichkeit.“ Dieses Modell hat sich bewährt. Als dem Grundschuljahrgang 2009/10 wegen der Umstellungsphase die Radfahrprüfung mal versagt blieb, sagt Grubinski, „hat man das sofort gemerkt.“

Grubinski hat Wert gelegt auf Disziplin und hat, anders als „der liebe Rolf“ (Schmidt) auch mal deutliche Worte gefunden. Das wiederum hat ihm zuweilen Kritik von Lehrern eingetragen. Grubinski hat dazu den Schülern immer nur gesagt: „Ihr müsst mich nicht lieben. Ihr sollt etwas von mir lernen.“ Und erzählt die Geschichte, wie er Lehrern mal den Kopf zurecht gerückt hat, als ganze Klassen bei den Theorieprüfungen immer volle Punktzahlen bekamen: „Die haben den Kindern keinen Verkehrsunterricht gegeben, sondern ihnen nur gesagt, wo sie die Kreuzchen machen sollten.“ Nach einer klaren Ansprache bei der jährlichen Lehrerbesprechung kamen die Schüler zu den nächsten Prüfungen gut vorbereitet, sagt Grubinski: „Mein Meckern hat Wirkung gezeigt.“