Der Bund der Steuerzahler (BdSt) NRW hat Grabnutzungs- und Bestattungsgebühren in 56 Städten in NRW mit mehr als 60 000 Einwohnern verglichen. Bottrop schneidet dabei sehr gut ab: Bei der Urnengrab-Reihenbestattung hat Bottrop die niedrigsten Gebühren unter allen verglichenen Ruhrgebietsstädten, bei einer Sargbestattung liegen die Bottroper Gebühren deutlich unter dem Vergleichs-Durchschnitt.

Eine Bestattung in einem Urnen-Reihengrab plus Gebühren für die Grabnutzung kostet in Bottrop 544 Euro. Günstiger sind die Gebühren nur noch in Bergisch-Gladbach (475 Euro) und Solingen (524). Zum Vergleich: Den Vergleichs-Durchschnitt ermittelte der Bund der Steuerzahler bei 115,13 Euro. In Gelsenkirchen kostet die Urnenbestattung zum Beispiel 1389 Euro, in Essen 1235 Euro.

Eine Sargbestattung im Wahlgrab kostet im Durchschnitt der verglichenen Städte 2761,68 Euro, hat der Bund der Steuerzahler ermittelt. In Bottrop liegen die Gebühren bei 2454 Euro. Allerdings ist hier zum Beispiel der Gebührensatz in Oberhausen ein wenig günstiger (2410 Euro).

Aus den großen Unterschieden bei den Friedhofsgebühren zieht der BdSt die Forderung, die Kommunalpolitiker müssten „bei der Kalkulation der Friedhofsgebühren moderat vorgehen“, sagt Eberhard Kansi, stellvertretender Vorsitzender des BdSt NRW. „Überhangflächen, die nicht mehr benötigt werden, dürfen nicht in die Kalkulation der Grabnutzungs- und Bestattungsgebühren einfließen, sondern sind zum Beispiel in öffentliches Grün zu überführen“.

Genau diesen Schritt hat die Politik in Bottrop schon gemacht. Theo Köller vom Fachbereich Grün freut sich deshalb besonders über die guten Noten vom Bund der Steuerzahler, weil es nach vorsichtiger Kalkulation so aussieht, als könnten die Gebühren mindestens für das laufende Jahr stabil gehalten werden. Eine weitere Einsparung ist in Sicht: Etwa die Hälfte der von der Stadt angeschriebenen Familien sind bereit, auf ihr Nutzungsrecht auf dem Friedhof zu verzichten. So kann die Stadt bald weitere Friedhofsflächen mit weniger Aufwand pflegen.

Sorge bereitet Köller der weiter wachsende Anteil der Urnenbestattungen. Nachdem es so aussah, als stabilisiere sich der Anteil bei 46 Prozent, stieg er Anfang des Jahres auf 49 Prozent.