Unter dem Titel „Der Mensch lebt nicht vom Brot allein“ beschreibt es das außergewöhnliche, einjährige Projekt der ESB. Auch Rezepte sind enthalten.

Sechs Monate lang haben sie sich regelmäßig im Martinszentrum getroffen, zusammen eingekauft, geschnippelt, gebrutzelt und gespeist, viel Geschirr gespült und letztlich engagiert und erfolgreich beim Koch-Wettbewerb der WAZ mitgemacht. Sie haben viel gelacht - und sich mitunter auch zusammen raufen müssen. „Dass sich aber alles zu einer solchen Erfolgsgeschichte entwickeln würde, konnte zu Beginn niemand ahnen“, zieht Sozialarbeiterin Claudia Ketschmer eine positive Bilanz zum Koch- und Ernährungsprojekt der Evangelischen Sozialberatung Bottrop (ESB) im vergangenen Jahr. Unter dem Titel „Der Mensch lebt nicht vom Brot allein“ ist nun ein Buch zu diesem außergewöhnlichen und gleichnamigen Projekt erschienen.

Zu Beginn stand zunächst nur die vage Idee, ehemaligen Wohnungslosen und Bedürftigen Grundbegriffe des Kochens und ein wenig Wissen über gesunde und zugleich preiswerte Ernährung zu vermitteln. „Aber es war absolut nicht abzusehen, ob wir die Menschen damit ansprechen und sie die Ausdauer für einen mehrwöchigen Kurs mitbringen würden“, so Kretschmer. Zudem war anfangs nichts vorhanden: Anträge für Fördermittel mussten gestellt, eine Küche gesucht, ein Konzept erarbeitet und Kochutensilien beschafft werden. „Aber als es dann losging, lief vom ersten Tag an alles problemlos“, lobt Klaus Bräuninger, der als ehemaliger Chefkoch die Teilnehmer in der Küche anleitete.

Buch ist gegen Spende erhältlich

Das Buch „Der Mensch lebt nicht vom Brot allein“ lässt das Koch- und Ernährungsprojekt der ESB in Text und Bild Revue passieren. Im Anhang gibt es die 20 Rezepte, die von den Teilnehmern im Kurs gekocht wurden.

Das Buch gibt es gegen eine Spende bei der ESB Bottrop, Kirchhellener Straße 62a.

20 Bottroperinnen und Bottroper beteiligten sich an dem Projekt. „Nach kurzer Zeit bildete sich ein harter Kern von etwa zehn bis zwölf Leuten heraus, die regelmäßig kamen“, erläutert Felix Brill vom ESB. Bereits dienstags trafen sie sich zum Frühstück, um das Menü für den Freitag festzulegen. Dann wurde eingekauft - unter der Vorgabe, nicht mehr als 2,50 Euro pro Person auszugeben. Im Garten einer ehemaligen Wohngruppe der ESB bauten einige Teilnehmer Salat, Kräuter und vielerlei Gemüse an. Frisch geerntet landete all das in der Küche, um zu leckeren Gerichten verarbeitet zu werden.

„Es ist wunderbar, dass Leute, die es gewohnt sind, nur auf sich selbst zu schauen, in dieser Zeit ein großes Gemeinschaftsgefühl entwickelt haben“, meint Angelika Wölk, ehemalige WAZ-Redakteurin und Autorin des Buchs zum Projekt. „Alle kamen stets hoch motiviert und letztlich hat der Kurs den Blick für das Thema „Ernährung“ erweitert.“