Bottrop. . An dem Projekt nehmen 1000 Viertklässler aus den Bottroper Förder- und Grundschulen teil. Sie suchen ihren Baumzöglingen ein neues Zuhause.

Kurz mit der Schaufel noch einen großen Stich in die Erde gemacht und eine kleine Grube ausgehoben, dann konnte der persönliche Baumzögling schon in seine neue Heimat eingelassen werden.

In der Kirchhellener Heide pflanzten 1000 Schüler der vierten Klasse den Jahrgangswald 2016. Sie nahmen aus 44 Bottroper Förder- und Grundschulklassen an dem dreitägigen Projekt der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) teil, das bis heute andauerte und am Kletterpoth stattfand.

Baumpaten im Einsatz

Für 2500 Eichen, Hainbuchen, Winterlinden, Schwarzkiefern, Vogelkirschen und Haseln fanden die munteren Viertklässler ein neues Zuhause. Sie achteten beim Auspflanzen genaustens darauf, nichts falsch zu machen – schließlich waren ihnen die kleinen Zöglinge sprichwörtlich ans Herz gewachsen. Jeder Schüler hatte mindestens einen der Bäume seit der ersten Klasse als offizieller Baumpate betreut und häufiger besucht.

„Das, was hier jährlich fortgeführt wird, ist zu einer schönen Tradition geworden“, hob Bürgermeister Klaus Strehl mit einem Lächeln hervor. Er begleitete eine Klasse auf dem Weg zu der neuen Waldfläche. „Die Mädchen und Jungen bekommen ein Verständnis für das Wachstum der Bäume. Sie lernen die Natur besser kennen“, so Strehl. Die Umweltbildung würde durch das Projekt erheblich gefördert. Es müsse unterstützt werden.

Doch nicht nur das Auspflanzen stand im Mittelpunkt der drei erlebnissreichen Aktionstage. Zwei weitere Programmpunkte hatte das SDW-Team für die Kinder vorbereitet. 100 Ehrenamtler, einzelne Vereine und Verbände halfen bei ihrer Realisierung. „Eine Waldführung und eine Spielwiese mit 15 Erholungs-Stationen sorgen für die notwendige Abwechslung im Programm. Wir wollen schließlich etwas bieten“, sagte Kreisverbandschef Peter Pawliczek.

Ein Familienprojekt

Ob beim Holzfische-Angeln. Tannenzapfenweitwurf, Baumsägen oder Nagelklopfen – die Schüler hatten Spaß daran, sich in der Natur zu bewegen und die Umgebung auszukundschaften. Sie sprangen über die Wiese, hörten Geschichten im Märchenzelt und informierten sich in der Waldschule über Baum-, Tier- und Pflanzenarten.

Markus Herber ist einer der Förster des Regionalforstamtes Ruhrgebiet und unterstützt das Projekt seit zwölf Jahren. „Gerade die spielerische Komponente, die wir in den Ablauf einbauen, ist wichtig. Es ist ein Mehrgenerationen- und Familienprojekt.“ Acht Jäger und Förster würden bei der Waldführung helfen und Fragen beantworten. Jedoch seien auch Großeltern und Lehrer im Einsatz.