Bottrop. . Ab nächste Woche werden die Hallen des Verpackungsunternehmens zur Unterkunft für 1000 Flüchtlinge umgestaltet. Einzug ist im Spätsommer geplant.
Das Land wird in den ehemaligen Huber-Hallen an der Brakerstraße ab nächste Woche eine höherwertige Notaufnahme für Flüchtlinge herrichten, die im Spätsommer bezogen werden soll. Für Umbau und Miete nimmt das Land in den nächsten drei Jahren rund zehn Millionen Euro in die Hand, wie Vize-Regierungspräsidentin Dorothee Feller bei einem Besuch im Bottroper Rathaus ankündigte.
Die Landeseinrichtung an der Brakeratraße wird auf rund 1000 Plätze ausgelegt. „Es ist aber unwahrscheinlich, dass ständig 1000 Menschen dort untergebracht sein werden“, sagte Dorothee Feller. Die Notunterkunft bilde einen Puffer für die geplanten Erstaufnahmeeinrichtungen und die zentralen Unterbringungseinheiten, aus denen die Flüchtlinge in die Kommunen zugewiesen werden. Die vorgesehene Unterbringungsdauer in der Bottroper Einrichtung betrage rund vier Wochen. „Wir werden in den Hallen kleine Dörfer aufbauen“, beschreibt die Regierungsvizepräsidentin das Unterbringungskonzept.
Abgetrennte Wohneinheiten
Vorgesehen sind mit Holzwänden abgetrennte Wohneinheiten mit rund 36 Quadratmetern Wohnfläche für bis zu sechs Personen. Feller: „Wir planen separate Bereiche für Frauen und Kinder. Die sanitären Einrichtungen werden außerhalb der Hallen aufgebaut, aber überdacht sein.
Wer die neue Landesunterkunft betreiben wird, entscheidet sich nach einer Ausschreibung. Allen Wohlfahrtsverbänden, die bisher Unterkünfte betreiben, stellt Dorothee Feller Bestnoten aus: „Die Verbände haben alle Probleme zügig in den Griff bekommen. Ohne die vielen ehrenamtlichen Helfer hätten wir es nicht geschafft.“ Feller und Oberbürgermeister Bernd Tischler appellierten deshalb an die Bottroper Bürger, sich auch weiterhin bei der Betreuung zu engagieren.
Für die Stadt bedeutet die Unterkunft eine Entlastung, weil die Zahl der Plätze bei der Zuweisung von Flüchtlingen an die Stadt verrechnet wird. Dennoch wird die Sozialverwaltung in den nächsten Wochen weitere Gemeinschaftsunterkünfte schaffen im katholischen Stadthaus, in der Overbergschule sowie auf dem Sportplatz Neustraße, wo ein Containerdorf entstehen wird. „Über 2000 Menschen haben wir bereits aufgenommen, und weitere werden folgen“, sagt OB Bernd Tischler. Deshalb will die Stadt zwar bis Mitte des Jahres die Flüchtlinge aus dem Saalbau und dem Spielraum an der Prosperstraße woanders untergebracht haben, die Immobilien aber nicht wieder zur Nutzung freigeben, sagt Sozialdezernent Willi Loeven. „Auch da müssen wir einen Puffer vorhalten.“