Bottrop. . Die Fotografin Petra Lamers zeigt ihre quadratischen Arbeiten unter dem Titel „blau zu schwarz“ ab 4. März in der Städtischen Galerie Bottrop.

Fast wie gemalt wirken die Meeres-Bilder auf den ersten Blick. Sie sind aber auf Büttenpapier gedruckte Fotografien. Fotografien, die nicht nüchtern dokumentieren. Sondern den Spürsinn des Betrachters herausfordern. Mit ihren Bildern, sagt Fotografin Petra Lamers, versucht sie hinter die Dinge zu schauen und zu fühlen. „Ich möchte die Blickrichtung weiten – Schubladen-Gucken mag ich nicht“, sagt die 48-Jährige. Das gilt auch für ihre urbanen Motive. Freitagabend (4. März) wird ihre Ausstellung „blau zu schwarz“ in der Städtischen Galerie eröffnet.

Quadrat statt Panorama

Petra Lamers, die „als Spätberufene“ Foto-Design studierte und als Dozentin an der Kulturwerkstatt arbeitet, wendet verschiedene Methoden an, um ihr Ziel zu erreichen. So arbeitet sie mit dem Quadrat als Format für ihre Fotografien. „Ich will den Panoramablick nicht, den wir sonst haben.“ Dadurch gibt sie einen bestimmten Ausschnitt vor. Um Brüche zu schaffen, nimmt sie gerne auch Schärfe weg – und Farbe. Beides u.a. auch zu sehen bei den Werken aus ihrer Diplom-Arbeit „Der Wald steht schwarz. Und schweiget.“ Gerade Stämme oder gebogene Äste mit verschwommenen Konturen, helle Lichtpunkte machen einen fast traumwandlerischen Eindruck. Die Bilder fordern zum Nachspüren auf, gerade weil die Schärfe fehlt. Was geht in diesem Wald tatsächlich vor?

Vernissage am 4. März um 19 Uhr

Die Vernissage zur Ausstellung „blau zu schwarz“ findet am Freitag, 4. März, um 19 Uhr in der Städtischen Galerie im Kulturzentrum August Everding an der Blumenstraße in Bottrop statt (Ausstellungsfläche: Erdgeschoss und erste Etage).

Zu sehen sind die rund 40 gerahmten Fotografien plus 50 Poster bis zum Samstag, 7. Mai, zu folgenden Öffnungszeiten: montags bis freitags von 9 bis 20 Uhr, samstags von 9 bis 12 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Was sehe ich? Auf den zweiten, dritten, vielleicht vierten Blick? Diese grundsätzliche Frage stellt sich Petra Lamers auch, wenn sie mit ihrer Kamera urbane Motive einfängt, denen sie nicht unbedingt Farbe oder Schärfe nimmt. Sie fängt Beobachtungen ein, Verhältnisse von Licht und Schatten, Beziehungen zwischen Objekten, die stutzen lassen. Wie die beiden Laternen, die sich vor der Front eines Hochhauses schüchtern zueinander zu neigen scheinen. Oder die Ampel, die Fußgängern grünes Licht signalisiert – obwohl die Gaststätte, auf die sie zugehen, doch trostlos verrammelt und verriegelt ist.

Innere Gedankenbilder werden wach beim Blick auf den bewegten Saum einer Gardine oder die wässrigen Barfuß-Spuren auf dem Pflaster. Und auch äußerlich kommen die Betrachter bei diesen Bildern zum Thema „Über Kommunikation“ in Bewegung: Die Hängung an den Stellwänden legt teils nahe, für eine Betrachtung ruhig auch einmal in die Knie zu gehen.