Kirchhellen. Die SPD mahnt bei der Planung des neuen Baugebietes an Vossundern zur Eile. Denn dem Ortsteil macht der Bevölkerungsrückgang besonders arg zu schaffen.
Die Kirchhellener SPD mahnt bei der Ausweisung des neuen Wohngebietes in Grafenwald zur Eile. Vorsitzender Willi Stratmann fordert, dass die Kirchhellener Bezirksvertretung die Pläne für das Baugebiet an Vossundern und Friedensstraße Anfang März ganz vorn auf die Tagesordnung setzt - wegen der enormen Bedeutung für den Ortsteil. „Wir müssen unbedingt etwas tun“, sagte Stratmann. Fast wie ein Mantra trägt der Kirchhellener SPD-Vorsitzende seit Jahren immer wieder vor: „Wir brauchen in Kirchhellen, insbesondere auch in Grafenwald mehr bezahlbaren Wohnraum“.
Die SPD sieht sich in ihrer Forderung durch den Bevölkerungsrückgang bestätigt. Seit Ende 2005 sei die Einwohnerzahl Kirchhellens um etwa neun Prozent gesunken. „Das trifft Grafenwald besonders hart“, meint Stratmann. Erste Pläne für das neue Wohngebiet an Vossundern habe es schon vor über zehn Jahren gegeben. „Sie wurden wegen möglicher Bergsenkungen und auch wegen Entwässerungsproblemen zurückgestellt“, erklärt der SPD-Sprecher. Diese Probleme sei nun aber lösbar.
„Weiterer Wohnungsbau in Fortführung der Bebauung bis zur Friedenstraße bietet sich in Richtung Bottrop geradezu an“, betont auch SPD-Ratsherr Markus Kaufmann. Erst großartig Überzeugungsarbeit zu leisten hätte die SPD bei der Kirchhellener CDU wohl kaum. „Grafenwald stirbt zwar nicht, aber es wird nicht jünger“, sagte Bezirksbürgermeister Ludger Schnieder (CDU). Gerade in Grafenwald lebten zu wenige Kinder, sorgt sich die SPD um die Entwicklungschancen für die Grundschule und die Kindertagesstätten, aber nicht nur um diese. „Damit in Grafenwald ein funktionierendes Bildungssystem, eine gute Versorgung mit Geschäften, Banken, Ärzten und ein intaktes Vereinswesen erhalten oder ausgebaut werden kann, wird weiterer Wohnraum unbedingt benötigt“, bekräftigt die Grafenwälder SPD-Ratsfrau Sonja Voßbeck.
Für das kommende Schuljahr reiche die Zahl der angemeldeten Kinder an der Grundschule Grafenwald theoretisch für zwei Klassen. Im laufenden Schuljahr war nur die Bildung einer ersten Klasse möglich, bedauert Stratmann.
Junge Leute ziehen fort
Auch der Handel könne sich nur bei stabilen oder besser noch wachsenden Bevölkerungszahlen positiv entwickeln. „Die Wohnungen müssen bezahlbar sein, damit auch junge Familien, eine Chance haben, in Kirchhellen und auch in Grafenwald zu bleiben“, meint der SPD-Vorsitzende. Oft sei es aber so, dass junge Leute, die in Kirchhellen aufgewachsen sind, fortziehen, weil sie in Nachbarstädten günstiger wohnen können.