Bottrop. Hauseigentümer in der Rheinbabensiedlung bekommen 60 Prozent Zuschuss für die Modernisierung der Heizung. Vorausgesetzt, vier Wohnungen nutzen KWK-Anlage gemerinsam.

Das Innovation City-Projektbüro der Stadt wirbt für ein Nahwärme-Netz im Rheinbaben-Quartier. Den Privatinvestoren soll das über einen hohen Förderbetrag schmackhaft gemacht werden.

„Wir können hier zeigen, wie Energiewende und Denkmalschutz gemeinsam funktionieren“, sagte Büroleiter Klaus Müller. Zusammen mit der Stadt fördert das Bundesministerium für Umwelt und Bauen das Vorhaben bis 2019 mit über 2,2 Millionen Euro. 90 Prozent der Summe bezahlt der Bund. Denn das Nahwärmenetz in Rheinbaben ist vorgesehen als ein bundesweites Vorbild für künftige ähnliche gelagerte Städtebauprojekte.

Hohe Förderquote

Bei Innovation City hebt man hervor, dass mit diesem ausgewählten Vorhaben Spitzenförderung betrieben werde. „Es bietet eine Riesenchance, Wohnungseigentümer finanziell zu unterstützen, die etwas Besonderes umsetzen wollen“, sagte Müller. „Das Projekt hat Premiumqualität“, was aber nicht bedeute, dass Innovation City künftig ihre Förderung in der Breite vernachlässige. „Niemand wird deshalb schlechter gestellt“, versicherte der Büroleiter. Allerdings könnten Modernisierer in der Rheinbabensiedlung mit einer besonders hohen Förderquote von pauschal 60 Prozent rechnen. „Mit 40 Euro, die ein Eigentümer selbst ausgibt, kann er dann 100 Euro in die Sanierung seines Hauses investieren“, kündigte Müller an.

Das Nachbarschaftswerk im Rheinbaben-Quartier will ein Vorbild für Stadtbildpflege und energetische Sanierung sein. Was dabei realisiert wird, ist auch auf andere denkmalgeschützte Gebäude übertragbar.

In diesem Jahr werden in einer ersten Tranche über 700 000 Euro bereit stehen. Ein großer Teil des Geldes soll direkt an die Eigentümer gehen. Bedingung dafür sei, dass sie gemeinsam mit Nachbarn ihre Wohnungen in Sachen Energieverbrauch modernisieren wollen, erklärte der Leiter des Innovation City-Projektbüros.

Nachbarn tun sich zusammen

Ziel sei es, denkmalgeschützte und stadtbildprägende Wohnungen in Privatbesitz zu modernisieren. Bedingung dafür sei, dass dabei in den Nachbarschaften zur Wärmeversorgung in zusammenhängenden Wohnungen Nahwärmenetze auf Basis der Kraftwärmekopplung (KWK) oder kleinen Blockheizkraftwerken geknüpft werden. Zur Bedingung zählt auch, dass sich vier Wohnungseigentümer zusammentun und ihre Wohnungen an eine gemeinsame Heizungsanlage ankoppeln. Für ein Doppelhaus allein ist keine Förderung möglich.

„Wir haben zwar bisher keine feste Zusagen, aber durchaus Interessenten“, sagte Müller. Er verwies darauf, dass in Rheinbaben beim ersten KWK-Förderprojekt ja ein beachtlicher Bewerberkreis vorhanden war. Das Innovation City-Projektbüro sei auch im Gespräch mit Wohnungsbaugesellschaften. Der Projektleiter geht davon aus, dass sich vier bis fünf solcher Nahwärmeeinheiten mit 16 bis 20 Wohnungen bilden lassen. Er könne das Vorhaben nur empfehlen. Müller: „Es gehört zu den Projekten, die bundesweite Strahlkraft haben.“ Die meisten Ratsparteien hat der Innovation-City-Büroleiter mit dem Projekt schon überzeugt.