Die RAG und der Regionalverband Ruhr (RVR) haben in der Kirchheller Heide den neuen Koppelweg in Betrieb genommen. Er führt auf einem Damm über den Elsbachsee und ersetzt den alten Wirtschaftsweg des RVR, der wegen der Bergsenkungen im Wortsinn unterzugehen drohte. Rund 300 000 Euro haben Damm und Wegeneubau gekostet.

Seen entstehen in der Kirchheller Heide durch zwei Arten von Bergbau. Kiesgruben laufen voll wie der Heidesee, Bäche werden durch Bergsenkungen über den Abbauschächten des Bergwerks Prosper-Haniel zu Quellen und lassen Senken volllaufen wie der 2003 recht spektakulär entstandene Weihnachtssee am Schwarzbach. So ist auch der Elsbachsee entstanden. Er ist inzwischen mehr als 30 Hektar groß, bedeckt also die Fläche von 60 Fußballfeldern. Der See wird nach Schätzungen der Bezirksregierung, der RAG und von Landschaftsplanern noch weitere Flächen erobern. Der Wasserspiegel wird wohl noch um einen Meter steigen. Das hängt aber nicht nur ab von den Senkungen, sondern auch von Verschlammungen, sagt RAG-Markscheider Joachim Bock bei der Übergabe des neuen Weges.

Die Landschaftsbauer haben das einkalkuliert und den neuen Weg um 1,40 Meter höher gelegt auf einer Länge von rund 300 Metern ab der Hiesfelder Straße.

„Aus einem Bach ist eine breite Auen- und Seenlandschaft geworden, wie es schon Anfang der 1990er Jahre geplant worden war. Auf diese Entwicklung können wir alle stolz sein“, sagt Bock mit Blick über den von Wald gesäumten See, in dem sich jetzt eine neue Pflanzen- und Tierwelt entwickeln kann. Und, nicht ganz ernst gemeint: „Die nächste Dokumentation über Kanada können wir hier drehen.“ Juliane Saebel schüttet ihm ein wenig Wasser in den Wein: „Am Anfang tat es uns schon Leid, dass wir so viele Bäume aufgeben mussten“, sagt die Teamleiterin Waldbewirtschaftung West von RVR Ruhr Grün.

Gefällte Stieleiche

O ja, und die Naturschützer vom BUND trauern bis heute um die 25 Meter hohe Stieleiche, die sie als Naturdenkmal schützen lassen wollten und die dann vor Beginn der Bauarbeiten plötzlich verschwunden war. Doch viele Bäume stehen, wenn auch meist als Totholz, immer noch mit den Stämmen im Wasser. Und Juliane Saebel ist „sehr gespannt, was sich hier entwickelt an Pflanzen- und Tierwelt.“

Von Oktober bis Februar ist der neue Weg samt Damm entstanden aus Sand und Kies vom Nachbarn Spickermann, oben drauf ist er mit Schotter befestigt, so dass der Forstbetrieb RVR Ruhr Grün notfalls auch mit schwerem Gerät dort fahren kann.