Bottrop. . Ein Glasgang verbindet die Neubauten Kunstforum und Foyer: Dieser Entwurf des Architekturbüros Böll fand die Zustimmung der Findungskommission.
Das Essener Architekturbüro Heinrich Böll soll die Erweiterung des Kulturzentrums August Everding planen und bauen. Der auf knapp unter zwei Millionen Baukosten geschätzte Essener Entwurf bekam eine einstimmige Empfehlung der Findungskommission.
Er sieht vor, ein Kunstforum als Ersatz für das „junge museum“ und als neue städtische Galerie zu bauen. Das Forum soll durch einen gläsernen Gang mit dem Bibliothekstrakt verbunden werden und so einen neuen Kulturhof schaffen. Ein neues Foyer mit Funktionsräumen und kleiner Gastronomie bildet mit dem gläsernen Übergang und dem neuen Kunstforum im Wortsinn einen Rahmen für den dahinter liegenden Kulturhof.
Der werde dadurch nicht mehr jederzeit öffentlich betreten werden können, sagt Planungsamtsleiterin Christina Kleinheins in ihrer Bewertung. Das empfand die Findungskommission allerdings nicht unbedingt als Nachteil. Im Gegenteil: Der Innenhof werde so als Kulturhof eigenständig nutzbar, sagt Dezernent Norbert Höving. Kulturamtsleiter Dieter Wollek fasst zusammen: „Der Entwurf des Büros Böll stellt funktional die beste Lösung dar. Die einzelnen Bereiche können unabhängig von den unterschiedlichen Öffnungszeiten im Kulturzentrum genutzt werden.“ Weitere Pluspunkte für den Böll-Entwurf : Die Bauten sind barrierefrei, die Bäume können stehen bleiben.
Mitgedacht beim Böll-Entwurf ist eine weitere Erweiterungsstufe für das Kulturzentrum zwischen Blumen- und Böckenhoffstraße. Das war eine klare Vorgabe bei der Ausschreibung, sagt Manfred Stein, Leiter der Stadterneuerung und Vergabe im Fachbereich Tiefbau: „Alle Entwürfe sollten berücksichtigen, dass wir mittelfristig den Bau einer Bürgerhalle im Blick haben.“ Dieser Saal soll als Ersatz für den Saalbau bis zu 600 Besuchern von Veranstaltungen Platz bieten. Der Entwurf des Essener Architekturbüros setzt mit den beiden Neubauten gleichsam Eckpfeiler ein. Weitere Entwürfe hatten die Bottroper Planer Norbert Verführt sowie die Architekten Wolfgang Strelzig und Michael Klump vorgelegt.
Noch nicht endgültig geklärt ist, wie sich die Neubauten vertragen mit der derzeitigen Möblierung des Kulturhofes. Das Kunstwerk „Der goldene Schnitt“ kann wohl an seinem Platz bleiben, sagt Stein. Die Boule-Bahn kann verlegt werden. Über den Standort des Mensing-Brunnens „müssen wir uns noch mal zusammen setzen“.
Nach dem einstimmigen Votum der Findungskommission gilt als sicher, dass der Hauptausschuss den Planungs- und Projektmanagement-Auftrag an das Architekturbüro Böll vergibt. Dezernent Höving regt an, das Büro möge die Kostenschätzung überprüfen.
Finanzierung steht
Die Finanzierung steht allerdings im Wesentlichen: Die Stadt hat das Projekt mit einem Finanzvolumen von 2,1 Millionen Euro für das Stadterneuerungsprogramm 2016 angemeldet. Und die Bezirksregierung Münster hat bereits eine Förderung in Aussicht gestellt.