Bottrop. . Die Stadt Bottrop muss zumindest den Mitteltrakt des Gebäude-Ensembles erhalten. Das alte Badehaus für Bergleute ist industriegeschichtlich bedeutend. Der Sportbund bietet den Bau als Flüchtlingsunterkunft an.
Als Sport-Domizil hat die Sauna Rheinbaben wohl ausgedient. Dabei war es erklärtes Ziel des Sportbundes, den Bau an der Rheinbabenstraße für Sportzwecke zu erhalten. Doch die Sauna ist geschlossen, die Sportjugend ausgezogen, und das Sportbildungswerk wird seine Kurse in wenigen Wochen am Windmühlenweg abhalten. Was aber wird aus der Sauna Rheinbaben? - ein Denkmal.
Mietvertrag aufgehoben
Abreißen wird sie die Stadt jedenfalls nicht so ohne weiteres können, um das Gelände dann zu verkaufen und darauf Wohnungen bauen zu lassen. Diese Pläne hatte sie nach dem Protest der Sportler ja aufgeschoben und stattdessen Saunabetrieb, Sportjugend und Sportbildungswerk mit Mietverträgen ausgestattet. „Nach Aufgabe des Betreibers der Sauna im Sommer 2015 wurde die Immobilie nur noch durch die Sportjugend und unser Bildungswerk genutzt“, legte Dr. Peter Scheidgen, Vorsitzender des Sportbundes, jetzt im Betriebsausschuss des Sport- und Bäderbetriebes dar. „Ende 2015 hat die Sportjugend einen Aufhebungsvertrag unterzeichnet“, berichtet er. In ein, zwei Monaten könne das Bildungswerk seine Kurse am Windmühlenweg abhalten, schätzt Dieter Giebelstein, Leiter des städtischen Ressorts für Immobilienwirtschaft ein. Dazu werde dort das Lehrschwimmbecken zum Gymnastikraum ausgebaut. Der Sportbund schlug der Stadt derweil vor, den Rheinbaben-Bau als Flüchtlingsunterkunft zu nutzen.
Im Gespräch mit Behörden
Daraus wird zumindest erst einmal aber nichts. „Das ist momentan obsolet“, sagte Stadtsprecher Andreas Pläsken. Die Stadt hatte zunächst vor, in dem Saunakomplex jugendliche Flüchtlinge ohne Eltern einzuquartieren. Diese sollen nun ja im Saalbau unterkommen. Denn die Unterkünfte an der Rheinbaben-Sauna reichten nicht aus. „Das heißt aber nicht, dass die Rheinbaben-Sauna als mögliche Unterkunft für Flüchtlinge generell vom Tisch ist“, erklärte Pläsken.
Den zunächst geplanten Abriss des Traktes wird die Stadt aber wohl zu den Akten legen müssen. „Der mittlere Teil steht unter Denkmalschutz“, sagte Immobilienchef Giebelstein. Die Stadt lote mit den Denkmalbehörden gerade aus, ob das gesamte Ensemble oder nur der Mittelteil erhaltenswert sei. Das Haus stamme aus den 50er Jahren. Giebelstein: „Als Badehaus für die Bergleute der Zeche Rheinbaben ist es industriegeschichtlich bedeutend.“