Bottrop. . Die MR:Comp GmbH führt über 300 Hersteller von Implantaten und medizinischen Geräten als Kunden.

Das Medizintechnikunternehmen MR:Comp GmbH aus Gelsenkirchen will sich in Bottrop ansiedeln. Dazu bietet die Stadt ihm den Kauf eines Grundstückes am Lamperfeld an und geht fest von einem Umzug des Hightech-Spezialisten nach Bottrop aus. In der Stadt präsent ist die Firma ohnehin schon eine ganze Weile. An der Hochschule Ruhr West stellte Gesellschafter Gregor Schaefers im Herbst die Arbeit des Hightech-Dienstleisters vor. In der Reihe „Campus4u“ erklärte er Jugendlichen, warum zum Beispiel Piercings, Tattoos oder Zahnspangen in der Nähe eines Magnetresonanztomographen gefährlich werden können. Im Knappschaftskrankenhaus führte der Ingenieur den jungen Leuten Experimente an dem Supermagneten vor.

Die Zusammenarbeit mit Hochschulen sucht das Unternehmen bewusst. „Wir tun dies auch, um möglichst früh mit werdenden Technikern in Kontakt zu kommen“, sagte MR:Comp-Geschäftsführer Schaefers bei einem Besuch im Rathaus. So sind Werkstudenten aus dem In- und Ausland in die Entwicklungsarbeit des Unternehmens eingebunden und arbeiten in Teilzeitjobs an innovativen Produkten mit. Nach ihrem Studium oder ihrer Ausbildung haben sie dann die Chance auf Vollzeitjobs als Systeminformatiker, Techniker, Ingenieur und Physiker in dem Unternehmen. Auch zurzeit bietet MR:Comp auf seiner Internetseite „www.mrcomp.com“ Werkstudenten Praxissemester für deren Bachelor-, Master- oder Doktorarbeiten an.

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Das Unternehmen bedient einen weltweiten Markt. Außer in Englisch können sich Interessenten auf der Internetseite daher in Italienisch, Französisch, Rumänisch, und Chinesisch über die Firma informieren. „Wir sind einzigartig an diesem Dienstleistungsmarkt und Marktführer in diesem Bereich“, erklärte Schaefers. Seine Mitarbeiter prüfen, ob Implantate sicher sind für Untersuchungen in Magnetresonanztomographen. Die Palette reicht dabei von Herzschrittmachern oder Stents bis zu Knochennägeln oder Hüftprothesen. Auch das Equipment, mit dem Ärzte unter MRT arbeiten, wird gecheckt. Wie die metallischen Implantate würden auch Zahnspangen oder Piercings von dem Magnetfeld angezogen. Elektrische Implantate wiederum könnten erhitzen und bei Patienten zu Verbrennungen führen. Auch bei Pflastern mit metallischen Beschichtungen oder Tätowierungen können Probleme auftreten. In der Online-Datenbank, die der Dienstleister unterhält, sind über 6500 sichere medizinische Implantate aufgelistet.

Projektpartner des Unternehmens sind nicht nur die Universitäten, Kliniken und radiologischen Praxen in Duisburg, Essen, Dortmund, Bottrop, Gelsenkirchen, Bonn oder Münster, sondern zum Beispiel auch europaweite Institute wie das Exzellenzzentrum Hochfeld MR in Wien oder MRT-Institute in den USA. Weltweit sind über 300 Hersteller von Implantaten oder Geräten Kunden des Prüflabors .

Aktuelle Stellenangebote

Hatte das Unternehmen 2009 gut fünf Jahre nach seiner Ausgründung aus der Westfälischen Hochschule Gelsenkirchen noch acht Vollzeitarbeitsplätze, so sind nach Angaben des Hightech-Spezialisten zurzeit 56 Mitarbeiter bei MR:Comp beschäftigt. Darunter sind acht Auszubildende. Aktuelle Stellenangebote des Medizintechnik-Unternehmens reichen vom Technischen Leiter, über Programmierer, Applikationsspezialisten bis hin zu Messe-Hostessen für den nächsten Röntgenkongress in Leipzig.