Die Emschergenossenschaft übernimmt ab sofort die Entwässerung der Autobahn A 42 zwischen Castrop-Rauxel und Duisburg. Das ist kein Zufall, sondern entspricht dem Abschnitt, in dem die Genossenschaft ohnehin für die Wasserentsorgung tätig ist. Die Landesregierung verfuhr bei der A 2 bereits ähnlich, als sie der Schwester der Genossenschaft, dem Lippeverband, die Entwässerung dieser Autobahn übertrug.

Es gibt erheblichen Investitionsbedarf. Deshalb will der Landesbetrieb Straßenbau seine Ressourcen bündeln und die Kompetenz der Emschergenossenschaft bei der Entwässerung und Abwasserbehandlung nutzen. Ein weiterer Grund für die engere Zusammenarbeit ist der voranschreitende Umbau des Emscher-Systems, in dem die Entwässerung von Straßenflächen an Bedeutung gewinnt. Es gibt die Auflage, den klärpflichtigen Teil des Regenwassers nicht mehr in die Flüsse und Bäche zu leiten. Das gilt umso mehr für Niederschlagswasser von stark frequentierten Straßen wie die A 42.

Betroffen ist die gesamte Streckenlänge der A 42 von 50 Kilometern innerhalb des Genossenschaftsgebiete. Der Streckenabschnitt westlich des Rheins liegt im Zuständigkeitsbereich der dortigen Entwässerungsgenossenschaft.

Für die Entwässerung des Straßenkörpers selbst bleibt das Land zuständig. Für die Übernahme des Wassers, seine Behandlung und Einleitung ist jetzt die Emschergenossenschaft verantwortlich.

NRW-Verkehrsminister Michael Groschek unterzeichnete den Vertrag. „Die Aufgabenübertragung führt für beide Seiten zu einer Win-Win-Situation: Die Emschergenossenschaft verfügt über Kompetenzen und Ressourcen, die sie mit der Übernahme der Entwässerung der A 42 besser auslasten kann. Gleichzeitig wird der Landesbetrieb Straßenbau wirksam entlastet und gewinnt so Kapazitäten für andere wichtige Aufgaben“, meinte der Minister.

Dr. Jochen Stemplewski, scheidender Vorstandsvorsitzender der Emschergenossenschaft: „Diese Vereinbarung ist ein weiterer wichtiger Schritt für den Schutz der Gewässer in der Emscher-Region. Die Anlagen an der A 42 werden im Fall von Sturzfluten helfen, das Überflutungsrisiko der Anlieger in unserem Gebiet zu reduzieren und stellen damit einen Beitrag zur Beherrschung der Folgen des Klimawandels dar.“

Der Vertrag beinhaltet noch einige weitere Komponenten. Auch die bereits vorhandenen zwei Regenrückhaltebecken, die Ende der 90er-Jahre von der Emschergenossenschaft in Castrop-Rauxel gebaut und an den Landesbetrieb Straßenbau NRW übergeben wurden, gehen in die Regie der Emscher-Manager über. Sie werden außerdem zeitnah weitere vier Regenrückhaltebecken in Herne bauen.