Bottrop. . Die meisten Flüchtlinge wohnen in Batenbrock und Stadtmitte. Etliche andere Stadtteile blieben bislang außen vor. Anwohner sollen möglichst früh über neue Pläne unterrichtet werden.

Die meisten Flüchtlinge kamen und kommen noch immer im so genannten Süden der Stadt und in der Innenstadt unter, etliche andere Stadtteile bleiben bislang außen vor. „Weiterhin liegt die Hauptlast in Batenbrock-Süd und in Stadtmitte“, sagt Ratsherr Johannes Bombeck.

Das sorgt eine Reihe von Ratsmitgliedern über die Parteigrenzen hinweg. So sagt die Batenbrocker SPD-Ratsfrau Anja Kohmann: „Es ist uns wichtig, dass Flüchtlingsunterkünfte gerecht verteilt werden“. Dieses Ziel sei zwar ausgesprochen, aber noch nicht erreicht. „Fuhlenbrock ist unterrepräsentiert, auch Vonderort“, sagt Anja Kohmann. Zu Beginn der Flüchtlingskrise seien Asylbewerber vor allem in den Süden gekommen. „Das hat sicher damit zu tun, dass es eilig war und dass es hier nun einmal auch die Wohnungen gibt, deren Mieten die Stadt bezahlen kann“, erklärt die Ratsfrau. Dann richtete auch das Land in und um die Albrecht-Dürer-Schule eine große Erstaufnahmestätte für hunderte Flüchtlinge ein. Das rief früh Jörg Widdermann, den Boy-Welheimer CDU-Ortsverbandsvorsitzenden, auf den Plan. „Wo sind die Unterbringungen im Fuhlenbrock, in Stadtwald und in Kirchhellen“, fragte der Bezirksvertreter. Mittlerweile sieht er aber ebenso wie SPD-Ratsfrau Anja Kohmann Fortschritte. So verweist Widdermann etwa auf den Saalbau in Stadtmitte. „Das ist die größte Unterkunft in der Stadt“, sagt er. Außerdem lasse die Stadt auch Flüchtlingswohnungen auf dem Eigen bauen. In Fuhlenbrock sei eine Unterkunft in der leeren Paul-Gerhardt-Schule möglich. „Flüchtlinge sollten überall unterkommen können. Es sind ja Menschen, die Hilfe brauchen“, betont der CDU-Bezirksvertreter.

In Grafenwald und Kirchhellen

ÖDP-Ratsherr Bombeck fordert nicht nur in Fuhlenbrock und Vonderort Unterkünfte für Asylbewerber, sondern in Stadtwald, auf dem Kalten Eigen und in Grafenwald. „Auch Kirchhellen-Mitte müsste viel mehr aufnehmen“, verlangt der Ratsherr.

Im Süden der Stadt werde mehr und mehr Kritik unter den Anwohnern laut. „Die Stimmung, ob bei Deutschen oder Bürgern mit Migrationshintergrund ist leicht gereizt, weil sie den Eindruck haben: Es wird nicht gerecht verteilt“, sagt Bombeck. Für SPD-Ratsfrau Anja Kohmann ist es daher besondern wichtig, die Anwohner frühzeitig über Pläne der Stadt für neue Flüchtlingsunterkünfte zu informieren. „Wir wollen die Bürger mitnehmen“, erklärte sie. „Dann kommen Parolen, wie man sie sonst nur an Stammtischen hört, gar nicht auf“.