. Das Wellcome-Projekt der Awo gibt Eltern praktische Hilfe nach der Geburt ihres Kindes. Unbürokratischer Einsatz bringt die Menschen zusammen.

„Es ist schön, helfen zu können“, darüber sind sich die Frauen einig. Am Frühstückstisch im Awo-Stadtbüro an der Gladbecker Straße haben sich jede Menge Engel versammelt. Sind gehören zum Wellcome-Projekt und leisten praktische Hilfe in jungen Familien.

Eltern werden sich erinnern: Die Freude über die Geburt eines Kindes ist riesengroß, der Babystress aber auch. Durchwachte Nächte und Babygeschrei können Eltern schnell an ihre Grenzen bringen. Dann ist es gut, wenn ein Engel einspringt, um die Eltern zu entlasten. Und da, wo keine Großeltern zur Verfügung stehen, helfen die Wellcome-Engel der Awo.

Awo hat Gruppe Ende 2011 ins Leben gerufen

Die hat das Projekt Ende 2011 in Bottrop ins Leben gerufen. Das war der aus Bottrop stammenden Schauspielerin Ulrike Kriener zu verdanken, die ihr bei einem Wettbewerb im Fernsehen gewonnenes Geld als Anschubfinanzierung zur Verfügung stellte. Diese Chance hat Martina Leßmann von der Awo-Familienbildung ergriffen: „Das passte gut in unser Konzept“, erklärt sie. Als Koordinatorin für das Projekt wurde Anita Neumaier eingestellt. Finanziert wird es heute zum größten Teil durch die Bundesinitiative Frühe Hilfen.

19 Frauen konnten als Engel gewonnen werden, um rund 17 Familien kümmern sie sich jährlich auf Zeit. Sie hüten Säuglinge oder gehen mit ihnen spazieren, während die Mutter beim Arzt ist, wichtige Dinge erledigt oder ganz einfach schläft. Oder sie kümmern sich um ältere Geschwisterkinder, die immer ein bisschen zu kurz kommen, wenn in einer Familie ein Baby geboren wird. Und dabei können auch die Engel auf ihre Kosten kommen.

So wie Hildegard Brock, die sich um eine Familie mit einem einjährigen und einem sechsjährigen Jungen kümmert. Mit dem Älteren geht sie begeistert schwimmen und vor allem rutschen. „Neulich hat er zu mir gesagt: ‘Ich hab dich lieb’ – das ist einfach schön“, erzählt sie.

Projekt ist 2002 in Hamburg entstanden

Und auch die anderen Frauen strahlen, wenn sie daran denken, wie begeistert sie oft von den Kindern begrüßt werden. „Es ist eine Bereicherung“, sagt Edith Fritz. Als sie vor fünf Jahren in den Ruhestand ging, hat sie nach einem Ehrenamt gesucht. Bevor die Frauen zum Einsatz kommen, werden sie geschult und müssen ein erweitertes Führungszeugnis vorlegen. Die Koordinatorin Anita Neumaier bemüht sich, die „passenden“ Helferinnen für die Familien zu finden.

Wellcome ist 2002 in Hamburg entstanden und hat sich seither in ganz Deutschland verbreitet. Die Helfer arbeiten ehrenamtlich. Die Eltern zahlen eine kleine Gebühr, in Bottrop geben sie eine Spende.

Die Awo sammelt Spenden für das Projekt. Anfragen und Infos zu Wellcome werden beantwortet unter Tel. 70949-23 oder bottrop@wellcome-online.de