Bottrop. . Im Rathaus nur wenige in Führungspositionen. Die Gleichstellungsbeauftragte sieht Stadt aber auf einem guten Weg. Keine Frau bei der Berufsfeuerwehr

„Wir sind auf einem guten Weg“, stellt Heidi Noetzel fest, die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt. „Ich arbeite jetzt seit fünf Jahren an dem Thema und sehe eine moderate Steigerung.“ Langsam erhöhe sich der Anteil von Frauen in Führungspositionen.

„Aber natürlich lässt sich das nicht mit der Frauenquote von 30 Prozent bei Aufsichtsratsposten in großen Unternehmen vergleichen“, meint Noetzel. Dagegen fällt die Frauenquote im Rathaus eher bescheiden aus, wie der Frauenförderplan ausweist, der kürzlich bis 2018 fortgeschrieben wurden. 2012 gab es drei Frauen als Fachdienststellenleiter und 23 Männer; 2015 waren es vier Frauen und 23 Männer. 40 Frauen und 131 Männer gab es 2012 im höheren Dienst, 2015 waren es 43 Frauen und 127 Männer.

Schrittweiser Anstieg

Nur schrittweise wird der Anteil von Frauen in Führungspositionen schon allein deshalb steigen. Ein Problem ist auch die angespannte Haushaltslage der Stadt. Die hat zur Folge, dass frei werdende Stellen oft nicht wieder besetzt werden können. „Wenn nicht genügend Ressourcen da sind, können wir nicht mehr machen“, bedauert Heidi Noetzel, die aber auf die angekündigte Novellierung des Landesgleichstellungsgesetzes noch in dieser Legislaturperiode hofft.

Ganz ohne Frauen wird es auch im neuen Jahr bei der Berufsfeuerwehr weitergehen. „Es gibt nur wenige Bewerberinnen und die schaffen den Sportest nicht“, bedauert Feuerwehrchef Kim Heimann, der bald sechs neue Kollegen erwartet.

Stadt hilft, Beruf und Familie besser zu vereinbaren 

„Unter den Bewerbern sind keine zehn Prozent Frauen“ schätzt Feuerwehrchef Heimann. Der Sporttest, den weibliche wie männliche Kandidaten bestehen müssen, wurde von der Sporthochschule Köln entwickelt und sei echt hart. Wahrscheinlich würden ihn sogar einige gestandenen Feuerwehrleute heute nicht bestehen, mutmaßt Heimann. Allerdings werde jeder Bewerber rechtzeitig über die Anforderungen informiert und könne dafür trainieren.

Auch im gewerblich-technischen Bereich sind Frauen bei der Stadt noch unterrepräsentiert, obwohl der Anteil inzwischen gestiegen sei, wie Heidi Noetzel betont. Auf einem guten Weg sieht sie die Verwaltung auch bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf, dank flexiblerer Gestaltung von Arbeitszeit und Modellen wie Telearbeit.

Mit Projekten wie „Fit für die Zukunft“ qualifiziert die Stadt künftige Führungskräfte (Frauen und Männer) und beteiligt sich auch an dem NRW-Mentoring-Projekt „Mit Frauen an die Spitze“, an dem aus Bottrop seit 2003 neun Frauen teilgenommen haben. Fünf von ihnen haben inzwischen Führungspositionen übernommen.