Bottrop. . Auch in den beiden Landesunterkünften nimmt die Zahl der Asylbewerber ab. Das eröffnet der Stadt neue Perspektiven. Doch sie bleibt für alle Fälle gerüstet.
Die Stadt muss voraussichtlich in dieser Woche keine neuen Asylbewerber aufnehmen. „Die Zahl der Flüchtlinge ist im Moment anscheinend deutlich gesunken“, sagte Stadtsprecher Andreas Pläsken.
Damit verlängert sich die Pause, die Landesinnenminister Ralf Jäger (SPD) den Gemeinden mit dem zunächst auf zehn Tage begrenzten Zuweisungsstopp bis zum vorigen Sonntag gewährt hatte. Auch in den beiden Landesunterkünften im Stadtgebiet nimmt die Zahl der Bewohner zurzeit ab.
Dabei hatte Sozialamtsleiter Peter Sommer zunächst ja befürchtet, dass das Land nach der Pause zwischen Weihnachten und Neujahr zu Beginn des neuen Jahres um so mehr Asylbewerber verteilen werde. Das zeichnet sich allerdings vorerst nicht ab. Frühestens in der kommenden Woche rechnet die Stadtverwaltung mit neuen Flüchtlingen. „Wir bleiben aber standby. Wir bereiten alles so vor, wie es geplant ist“, betont der Stadtsprecher. „Die jetzige Entwicklung erspart uns nicht, den Saalbau als Flüchtlingsunterkunft zu nutzen. Die Umbauarbeiten laufen weiter“, sagt Pläsken. Mitte des Monats soll die Stadthalle daher als Unterkunft bereit stehen. Denn die Stadt will für alle Eventualitäten gerüstet bleiben. „Im Moment scheint sich die Flüchtlingskrise etwas zu entspannen. Doch es kann ja ziemlich schnell auch wieder völlig anders werden. Das wissen wir ja aus der Erfahrung im vorigen Jahr, als die Flüchtlingszahlen sehr stark anstiegen“, erklärte der Stadtsprecher.
Perspektiven eröffnen sich für die Stadt jedoch durch die Absicht des Innenministers, die Zahl der auf die Städte verteilten Landesunterkünfte für Flüchtlinge zu verringern. In Bottrop wurden ja in und um die Albrecht-Dürer-Schule an der Glückaufstraße sowie in einer früheren Tennishalle an der Brakerstraße solche Erstaufnahmestätten des Landes eingerichtet.
Eher am Ende der Reihe
Anders als in den Herbergen der Stadt bleiben die Asylbewerber in diesen beiden Unterkünften nur so lange, bis andere Städte sie aufnehmen können. Innenminister Jäger hat versprochen, die Erstaufnahmeheime in den Städten zu verringern und mehr landeseigene Einrichtungen für diese Landesaufgabe zu schaffen. „Wenn die Erstaufnahmestätten des Landes frei gezogen werden, läge es ja nahe, sie als städtische Unterkünfte zu verwenden“, sagte Pläsken.
Allerdings wird dies noch einige Zeit dauern, bis das Land auch die Unterkünfte an der Glückaufstraße und an der Brakerstraße aufgeben dürfte. Pläsken: „Bottrop ist nicht in der ersten Runde dabei. Es zeichnet sich ab, dass wir eher am Ende an der Reihe wären“.