Bottrop. . In der Jahresrückschau der Feuerwehr sticht der 21. Juli hervor. Ein Alarm jagte damals den nächsten. Weitere Ereignisse hielten 2015 die Kräfte in Atem.
Wenn die Feuerwehr Jahresbilanz zieht, dann sticht der 21. Juli als Tag hervor, an dem die Retter an ihre Grenzen stießen. Darin sind sich Feuerwehrchef Kim Heimann und sein Sprecher, Christoph Lang, einig. Damals kam alles zusammen.
In der Stadt brannte ein Imbiss aus, in der Nacht hielten ein Sabotageakt an einer Pipeline in Welheim und ein Feuer in einer Werkstatt die Wehr in Atem. Zeitgleich bauten Kräfte schon die erste Notunterkunft für Flüchtlinge mit auf. Zusätzlich schlugen mehrere Brandmelder Alarm, und aus dem Heidesee musste ein abgesoffenes Auto geborgen werden. „Es war ein Tag wie ein ganzes Jahr“, sagt Lang. Sämtliche freiwilligen Kräfte seien damals alarmiert worden. Fast 300 Helfer, auch vom Technischem Hilfswerk und vom Roten Kreuz, wurden aktiv.
2015 hielten weitere Ereignisse die Wehr in Atem. Etwa eine Reihe von Brandstiftungen wie im unbewohnten Haus am Lamperfeld oder an einigen Autos. Spektakulär auch der Einsatz an der Hünefeldstraße: Dort hatten Windböen eine Hauswand eingedrückt. „Zunächst kam die Meldung, ein Mensch liege unter den Trümmern“, sagt Lang. Das bewahrheitete sich zum Glück nicht.
Sturmereignis Ela
Vom Rettungsdienst bis zu den Brandeinsätzen - in fast allen Bereichen gab es 2015 mehr Einsätze, mit dem Sturmereignis Ela waren es insgesamt rund 16 500, im Jahr zuvor lag die Zahl bei 15 000.
Hilfestellung leistete die Wehr beim Aufbau der Notunterkünfte an der Glückauf- und Brakerstraße. „Unser Einsatz ist dabei kurz und intensiv. Der wirklich zeit- und personalintensive Einsatz liegt bei anderen“, sagt Heimann und hebt besonders auf die Kräfte des Sozialamtes ab. Mit der Stadt arbeitet die Feuerwehr auch zusammen, wenn der Brandschutz für Gebäude beurteilt werden muss, die als Heim für Flüchtlinge dienen sollen.
Nachsorge
Vor einer besonderen Situation stand die Feuerwehr im März, als die Kleidung einer Abiturientin bei einer Feier vor dem Rathaus angezündet wurde. Die Retter hatten sich nicht nur um die Schwerverletzte zu kümmern, sondern auch um junge Zeugen des dramatischen Vorfalls. „Uns ist es schnell gelungen, unter den Betroffenen jene zu finden, die einer besonderen Nachsorge bedurften“, sagt Lang.
Gegenwärtig arbeiten 157 Feuerwehrleute bei der Stadt. Hinzu kommen rund 300 aktive freiwillige Kräfte. Ohne sie sei der Brandschutz in Bottrop nicht gewährleistet, sagt Heimann, der auch froh ist über die rund 100 Nachwuchskräfte in der Jugendfeuerwehr.