Kinder schmücken Tannenbäume. Nikolaus verteilt Geschenke. Gastronomen möchten das kleine Straßenfest in Grafenwald etablieren.

„Von Ecke zu Ecke“ hieß es jetzt zum ersten Mal in Grafenwald. Hinter dem etwas ungewöhnlichen Namen für eine Adventsfeier verbarg sich der Ansatz, etwas abseits der ausgetretenen Weihnachtsmarkt-Pfade anzubieten.

Auf einer Silberhochzeit im Sommer hatte Isabel Bömmer, seit eineinhalb Jahren Inhaberin des Cafés „Kleines Engelseck“ an der Schneiderstraße, die Idee, ihr Café und die „Wöller Storwe“ mit einer Feier zu verbinden. Deren Inhaber, die Geschäftsleute an der kurzen Strecke und die Kegler von „Carlos Club“ waren schnell mit an Bord und die Vorbereitungen begannen. „alles Leute, auf die man sich verlassen kann“, lobt Isabel Bömmer ihre Mitstreiter.

Das Fest begann am Samstagnachmittag mit dem Schmücken der sechs gespendeten Tannenbäume längs des Prozessionsweges zwischen Café und Gaststätte. Die Jungen und Mädchen der beiden Kindergärten im Stadtteil und jene aus der Offenen Ganztagsschule übernahmen diese Aufgabe. Und weil alle Bäume gleich schön aussahen, verteilte der Nikolaus danach an alle Kinder kleine Geschenke.

„Paules Nacht Extra“ füllte dann gleich zweimal das Café, als Berthold van Oepen alias Paul Brodnenschewski sein buntes Spaß- und Unterhaltungspaket auspackte. Im Grafenwälder Karneval, alle zwei Jahre gefeiert, ist er bereits seit einiger Zeit dabei. Für die Kinder gab es im nahen Pfarrheim eine Vorlesestunde, derweil sich die Eltern im „Kleinen Engelseck“ bei „Paules Nacht“ amüsierten.

„Elk und Lu“ machten Straßenmusik. Grillen, Waffeln, Glühwein und Leckeres aus der italienischen Küche kamen hinzu. Die Fußballfreunde konnten sich derweil zum Bundesliga-Gucken in die Storwe verziehen.

„Etwas kleines für den Stadtteil machen“, so beschrieb Uli Spickenbaum vom Kegelclub die Idee hinter „Von Ecke zu Ecke“. Für den Ortsteil sei dieses Format optimal, meinte er. „Wir starten mal“, habe sich der Organisationskreis gedacht und die Aktion ganz bewusst nicht an die große Glocke gehängt. Damit auf die Nase zu fallen, wollte man sich ersparen, so Bömmer.

„Das ist mit dem Kulturprogramm sehr schön“, fasste sie ihren ersten Eindruck zusammen. Mit dem Interesse an der neuen Form, in Grafenwald den 2. Advent zu begrüßen, waren die Macher schon am späten Nachmittag sehr zufrieden. Eine Wiederholung ist beschlossene Sache. Denn: „Es soll sich etablieren.“

Feuertonnen und Kerzenlicht

Dass sich hinter dem Spaß für die einen die Arbeit der anderen verbirgt, sei nicht verschwiegen: Rund 20 Helfer waren bei „von Ecke zu Ecke“ im Einsatz. Aber in der anbrechenden Dämmerung sorgten Feuertonnen und viele Kerzenlichter für eine angenehme Atmosphäre für alle.