Bottrop. . In den 1990er-Jahren hat das Unternehmen den Pulverturm auf ihrem Gelände erbaut. Über mehrer Ebenen wird hier produziert. Ein Blick hinter die Kulissen

Eine feine Staubschicht, die jeden Zentimeter zu bedecken scheint, und ein leichtes, trockenes Kitzeln in der Nase sind unsere Begleiter, nachdem sich uns erst einmal diese Tür geöffnet hat: zum Pulverturm der MC-Bauchemie am Kruppwald.

In den Jahren 1993/94 errichtet, streckt sich das weiße Gebäude beachtliche 54 Meter gen Himmel, ragt weit über die Welheimer Mark hinaus. Von oben, verspricht Unternehmenssprecher Saki Moysidis, werden wir eine tolle Aussicht haben. Erstmal allerdings betreten wir den Pulverturm im Erdgeschoss. Transportbänder laufen durch den Raum, bei beachtlicher Lautstärke werden hier maschinell diverse bauchemische Erzeugnisse in Pulverform in bedruckte Säcke abgefüllt und schließlich auf Paletten gestapelt. Bis zu 1200 Säcke kommen so in einer Stunde zusammen, berichtet Moysidis. Hier unten befinden wir uns also eindeutig am Ende des Produktionsprozesses.

Den Anfang nehmen Fliesenkleber sowie Mörtel, Spachtel oder Putze für die Betoninstandsetzung und -kosmetik acht Stockwerke höher. Der Unternehmensprecher führt uns zum Lastenaufzug. „Bitte Abstand von der Tür halten“, sagt er noch, und dann gleiten die Stockwerke sichtbar an uns vorüber.Ausstieg auf der obersten Ebene. Rohrleitungen und runde Behälter bestimmen das Bild. Darin befinden sich die Ausgangsstoffe für die späteren Produkte, wie unterschiedliche Zement-Arten, Sand, Weißfeinkalk.

„Die Stoffe werden per Lkw angeliefert und in die Silos hochgepumpt“, erklärt Moysidis. Im nahezu vollautomatischen Produktionsprozess über mehrere Ebenen werden weitere Zutaten, die Moysidis nicht verraten will, in Rezepturen, die selbstredend geheim sind, dazu gemischt.

Im Turm werden Proben gezogen

„Es ist ein bisschen wie bei einer Backmischung“, vergleicht der Unternehmenssprecher. Einzelne Komponenten werden auch per Hand dazu gegeben. Ein wichtiger Punkt bei allen Produktionsprozessen im Unternehmen ist für MC-Bauchemie die Qualitätskontrolle. Und so werden auch im Pulverturm vor der Abfüllung Proben gezogen und im Labor überprüft. Unser Weg führt uns allerdings jetzt nicht in die Qualitätsstelle des Werks – sondern auf das Dach des Pulverturms. Sofort weht uns ein frischer Wind um die Nase, die Luft ist an diesem Herbsttag wunderbar klar – und der Blick über Bottrop und darüber hinaus beeindruckend. Die Gebäude und die schlanken Silos, die zur MC-Bauchemie gehören, sind gut an ihrem weißen Anstrich mit dem blau-orangefarbenen Streifen zu erkennen. Der Blick schweift über das Werksgelände hinaus, fällt unter anderem auf den Malakoffturm, die Kokerei, die Skihalle, den Tetraeder. Auf dem Weg nach unten begegnet uns im Aufzug ein Mitarbeiter, der eine Staubmaske trägt. Gearbeitet wird im Pulverturm im zwei Schicht-Betrieb, am Ende des Tages können 300 Tonnen an Pulvererzeugnissen zusammen gekommen sein.