Für die Sondersitzung der Bezirksvertretung zur Unterbringung von Flüchtlingen hat die Stadt eine Liste mit Standortvorschlägen vorgelegt. Neben den Holzhäusern auf dem Kirchengrundstück Auf der Bredde sollen am Liboriweg in der Nähe von Feuerwache und Kindergarten Wohncontainer für 60 Menschen aufgestellt. Dort könnten zudem zwei Wohnhäuser gebaut werden, die zunächst für Flüchtlinge und später als sozialer Wohnungsbau genutzt werden könnten. An der Holthausener Straße, wo die Stadt ursprünglich Wohnungen für Flüchtlinge bauen wollten, sollen weitere 40 Menschen in Wohncontainern untergebracht werden. Die CDU begrüßt in einer ersten Reaktion, dass die Stadt auf kleine Lösungen setzt. Die SPD hofft, dass sich „das große bürgerschaftliche Engagement“ fortsetzt, das bei der Vorbereitungen für den Bau der Holzhäuser spürbar ist.
Weitere Standorte geprüft
Wie dringend die Stadt derzeit Unterbringungsmöglichkeiten für Flüchtlinge sucht, hat Sozialamtsleiter Peter Sommer den Bezirksvertretern noch einmal schriftlich gegeben. Seit Oktober sei die Zahl der Zuweisung von Flüchtlingen „derart massiv gestiegen, dass alle bisherigen Prognosen der benötigten Unterkunftsplätze überholt sind.“ Deshalb müssten „zwingend weitere kurz- und mittelfristige Unterkunftsmöglichkeiten geschaffen werden“.
In einem ersten Schritt sollen nach an den drei Standorten Plätze für 140 Flüchtlinge geschaffen werden. Sommer hat aber kaum Zweifel daran gelassen, dass im kommenden Jahr weitere Standorte eingerichtet werden müssten. Als Reserve hat die Stadt den Bolzplatz an der Bezirkssportanlage und ein städtisches Grundstück am Friedhof an der Schulstraße im Auge. Auf dem Bolzplatz sollen übergangsweise Wohncontainer aufgestellt werden. An der Schulstraße könnten Wohnungen entstehen, die später als Sozialwohnungen genutzt werden könnten. Vorerst nicht genutzt werden soll die Fläche des ehemaligen Gartencenters an der Pelsstraße sowie ein weiteres städtisches Grundstück an der Ecke Im Pinntal/Münsterstraße. Fazit der Stadt: „Beide Standorte sind kurzfristig nicht nutzbar, da die notwendige Erschließung nicht sicher gestellt werden kann.“
Die SPD in der Bezirksvertretung begrüßt die Einberufung der Sondersitzung zur Unterbringung von Flüchtlingen und lobt vor allem die Hilfsbereitschaft, die Kirchhellen bereits gezeigt hat. Fraktionschef Willi Stratmann: „Solche Aufgaben können und wollen wir durch die Einbeziehung aller BürgerInnen bewältigen. Das große bürgerschaftliche Engagement der KirchhellenerInnen ist in diesem Zusammenhang besonders zu loben und verdient die vollste Anerkennung.“
Außerdem will die SPD wissen, wie bisher und künftig Genehmigung und Auftragsvergabe ablaufen - und welche zusätzlichen Kosten durch die neuen Standorte auf die Stadt zukommmen.