Bottrop. . Das dritte Werkstadtgespräch zum Zukunftsstandort „Bottrop 2030+“ war ergiebig. Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung hatten viele Ideen.
„Eine Vision von Bottrop im Jahre 2030 soll keine sein, die die Verwaltung an einem strikten Muster abarbeitet. Sondern sie soll mit Ihnen – den Bürgern – gestaltet werden“, erklärte Oberbürgermeister Bernd Tischler den 50 Gästen aus der Wirtschaft, Politik und Verwaltung. Beim dritten und vorerst letzten Werkstattgespräch zur Innovation City, das am Mittwochabend in der Hochschule Ruhr West stattfand, war der Bottroper Strukturwandel das zentrale Thema, das besprochen und diskutiert wurde.
Vier Arbeitsgruppen
Faktoren, die den Strukturwandel der Stadt beeinflussen, stellte Thomas Merten, Geschäftsführer des Institutes „Faktor 10“, den teilnehmenden Bürgerinnen und Bürgern vor. Ergebnisse der vorigen Werkstatt-, Markt- und Schülergespräche fasste Klaus Müller, Leiter des Projektbüros Innovation City, zusammen, bevor es in die spannende Gruppenphase ging. In dieser waren die Bottroperinnen und Bottroper aufgefordert, erst Kritik zu üben und sich dann über Ideen auszutauschen – somit positive Zukunftsvisionen auf Papier festzuhalten. Vier Schwerpunkte besprachen die Anwesenden in kleinen Arbeitskreisen, die zumeist aus zehn bis 15 Personen bestanden.
Erster Schwerpunkt war das Thema „Flächen und Wirtschaftsverkehre“, das von Martin Reimers, Mitarbeiter des Planungsamtes, in einer Gruppe moderiert wurde. „Homeoffice“ lautete hier das Schlagwort. Die Teilnehmer waren sich einig, dass mehr Arbeit in Zukunft nach Hause verlagert werden müsste, damit der Verkehr zu Stoßzeiten entlastet werden könnte. Der Breitbandausbau sei des Weiteren für kleinere Betriebe wichtig, um auf dem Markt zu bestehen.
In der Gruppe „Konsum und Nutzerverhalten“, die von Klaus Müller geleitet wurde, ging es vor allem um die Verbindung des normalen Handels mit dem Online-Handel. „Der Online-Verkauf sollte als Chance genutzt und nicht verteufelt werden“, so einer der Wirtschaftsvertreter. Generell müsse sich etwas an der Einstellung, des Miteinanders anstatt des Gegeneinanders, ändern.
Dorothee Lauter, stellvertretende Leiterin des Projektbüros Innovation City, diskutierte mit ihrer Gruppe das Thema „Bildung und Fachkräfte“. Hier gab es am meisten Problemfelder, über die sich Teilnehmer uneinig waren. Jedoch wurde ein Konsens in folgenden Punkten erreicht: Die Schule müsse praxisnäher werden, so dass handwerkliche Fähigkeiten schon während der Schulzeit vermittelt würden. Bauernhöfe sollten Lernorte sein. Soziale Kompetenzen müssten gefördert werden – gesondert durch erhöhte Gruppen- und Zusammenarbeit der Schüler. Wichtig sei auch, dass die Schulen enger mit einzelnen Unternehmen zusammenarbeiten.
Die letzte Aktionsgruppe, die sich Zukunftsperspektiven für Bottrop ausmalte, beschäftigte sich mit dem Thema „Ressourcen-Effizienz und Innovation“. Sie wurde von Gernot Miller moderiert, Mitarbeiter im Amt für Wirtschaftsförderung. Ein Steuerungssystem für Energie-Ressourcen im ganzen Stadtgebiet war die Leitvision.