Bottrop.. Gutachter prüfen, welche Anlagen noch benötigt werden. Aktuell sind Unternehmensberater aktiv. Verwaltung würde lieber Stadtplaner einsetzen.
Mehr als 200 Spielplätze gibt es in der Stadt, die Bolzplätze eingerechnet. Gut möglich, dass es in absehbarer Zeit weniger werden. Gutachter prüfen zurzeit, welche Spielplätze noch benötigt werden. Das Ganze gehe zurück auf die Diskussion um den Stärkungspakt, sagt Stadtsprecher Andreas Pläsken. Das Ergebnis der Analyse sei noch völlig offen.
Viele kleine Spielplätze
„Wir haben bei der Unterhaltung der Spielplätze festgestellt, dass viele gar nicht mehr genutzt werden“, erklärt Ulrich Kollath, der zuständige Abteilungsleiter beim Fachbereich Umwelt und Grün. Davon betroffen seien besonders die Spielplätze der Kategorie C. Das sind kleine Anlagen etwa in Wohngebieten, oft nur ausgestattet mit Sandkasten, Rutsche und Schaukel. Da spricht die Stadt selbst von einem Überangebot. Im Gegensatz zu den Plätzen der Kategorie A. Darunter fallen eigentlich nur die Spielplätze im Stadtgarten und im Ehrenpark.
Am Ende steht die Frage, ob die Stadt nicht auch bei Spielplätzen sparen kann. Ein entsprechendes Gutachten zahlt die Gemeindeprüfungsanstalt (GPA). Ein Nachteil in den Augen des Fachbereichs Umwelt und Grün: Die GPA hat eine Unternehmensberatung damit beauftragt. Kollath gibt zu, dass die Stadt es lieber gesehen hätte, wenn Planer sich der Analyse angenommen hätten. Der Politik wolle man daher vorschlagen, wenn das Gutachten vorliegt, auch noch Planer, die auf Spielplätze spezialisiert sind, die Situation in Bottrop analysieren zu lassen. Das würde verhindern, dass Entscheidungen allein auf wirtschaftlicher Grundlage getroffen werden.
Die Gutachter, die sich nun mit den Spielplätzen befassen, schauen unter anderem auf die Unterhaltungskosten einer Spielanlage. Dazu gehören die regelmäßigen Kontrollen, Ausbesserungs- und Pflegearbeiten. Gleichzeitig wird das Einzugsgebiet der Spielplätze geprüft – wie viele Kinder leben eigentlich noch in dem Bereich?
„Auf diese wirtschaftliche Untersuchung möchten wir gerne noch eine planerische aufsetzen“, erläutert Kollath die Überlegungen des Fachbereichs. So würden Spielplätze heute ganz anderes geplant und angelegt. Es gebe Möglichkeiten, sie zu vernetzen oder themenbezogen anzulegen.
Attraktives Angebot erhalten
Die Überlegungen sollen dann in die weiteren Planungen und Beratungen mit einfließen. Denn am Ende soll ein attraktives Spielangebot in der Stadt erhalten bleiben. „Doch das Spielplatznetz mus dringend den Erfordernissen der heutigen Zeit angepasst werden“, sagt Kollath.
Er geht davon aus, dass das wirtschaftliche Gutachten Anfang 2016 vorliegt. Dann muss die Politik über das weitere Vorgehen beraten und entscheiden, ob sie ein planerisches Gutachten in Auftrag gibt.
Zudem, so Kollath stelle sich der Fachbereich Umwelt und Grün einen Arbeitskreis zum Thema Spielplatzentwicklung vor. In dem könnten Vertreter verschiedener Gremien sitzen, die damit befasst sind. So betrifft das Thema Spielplätze unter anderem auch die drei Bezirksvertretungen der Stadt.