Bottrop. . Gemeinsam mit Vertretern der Gläubiger und dem Insolvenzberater hat er erste Gespräche mit dem Oberbürgermeister geführt. Weitere Prüfungen stehen an.
Beim Oberbürgermeister hat sich ein neuer Interessent für das Hansa Center vorgestellt. Das erfuhr die WAZ aus Gläubigerkreisen. Bernd Tischler hatte gegenüber den Vertretern im Wirtschaftsförderungsausschuss bereits angekündigt, dass in dieser Woche ein Gespräch mit Vertretern der Bank stattfinden würde. Einen neuen Sachstand könne er jedoch noch nicht verkünden. Nach Informationen dieser Zeitung ist der Interessent gemeinsam mit Vertretern der Bank und dem Insolvenzverwalter am Mittwoch in Bottrop gewesen.
Ursprünglicher Interessent sagt ab
Der vorherige Top-Interessent, mit dem bereits ein Vorvertrag abgeschlossen worden war, ist inzwischen nicht mehr im Rennen. Zuletzt war deshalb schon verstärkt nach anderen Investoren gesucht worden. Nun scheint sich jemand gefunden zu haben. Die Gespräche seien „ganz gut gediehen“, heißt es aus Gläubigerkreisen. Zwar gebe es noch nichts Konkretes, doch sei man optimistisch, „dass weitere Schritte folgen“. Eine Prüfung der umfangreichen Pläne und Überlegungen funktioniere nicht in wenigen Wochen. Zum Vergleich: Die Verhandlungen mit dem früheren Interessenten zogen sich über Monate hin. Bestünde lediglich loses Interesse, würde ein Interessent sicher nicht schon jetzt das Gespräch mit der Stadt suchen.
Das deckt sich mit den Einschätzungen des OB gegenüber den Vertretern im Ausschuss für Wirtschaftsförderung. Dort hatte er erklärt, dass seiner Beobachtung nach das Hansa Center in der Branche nicht verbrannt sei. Auf der Immobilienmesse Expo Real in München hätten er und die anderen Vertreter der Stadt viele Anfragen zu dem Thema gehabt. Dort habe es Fragen zum aktuellen Sachstand, zu möglichen Alternativen oder Hindernissen gegeben, so der OB vor dem Ausschuss.
Im Hansa Center selbst gab es inzwischen Veränderungen. Einer der wenigen noch verbliebenen Mieter ist Anfang des Monats ausgezogen. Die Physiotherapie-Praxis hat eine neue Heimat im Haus der Beratung gegenüber dem ZOB gefunden. Die Situation im Hansa Center sei seit der Insolvenz des Investors im Sommer 2013 eigentich nicht mehr tragbar gewesen, sagt Richard de Klein. Die Praxis habe sich vergrößern wollen, mit dem damaligen Investor seien auch Pläne gemacht worden, doch seither habe sich nichts getan. Nun habe man die Möglichkeit genutzt, andere Räume anzumieten. Am neuen Standort an der Horster Straße – in unmittelbarer Nähe zum bisherigen Standorte – habe man nun mehr Platz und könne das Angebot ausweiten, zum Beispiel in den Bereichen Reha-Sport und Medi-Fitness.
Mit dem Auszug der Physiotherapeuten hat sich die ohnehin schon schwache Einnahmenseite des Centers weiter verschlechtert. Auch das dürfte den Gläubigern nicht gefallen und ihre Geduld nicht unbedingt steigern.