Bottrop. . Werkstattgespräch zum Strukturwandel: Schwerpunkte liegen auf Handel, Dienstleistung, Industrie und dem Verkehr der Zukunft.
Wo werden die Bottroper im Jahr 2030 arbeiten? Wie werden sie dorthin kommen? Wo werden sie einkaufen? Und wie werden die Einkäufe zu ihnen kommen? Diese Fragen sind Belege dafür, dass das Nachdenken über den Strukturwandel in der Wirtschaft nicht nur Unternehmen angeht. Deshalb sind alle Bürger herzlich eingeladen zum Werkstattgespräch im Rahmen des Bundesswettbewerbs „Zukunftsstadt“ am Mittwoch, 18. November, ab 18 Uhr in der Hochschule Ruhr-West.
An vier Thementischen werden Experten mit den Interessierten über Expertenmodelle ebenso diskutieren wie über Bürgervorschläge. Die sind nämlich reichlich gekommen, etwa zum Thema Flächenentwicklung im Einzelhandel, berichtet Claus Müller, Leiter des Projektbüros Innovation City. Sein Thema heißt „Konsum und Nutzerverhalten“. Sein Tisch sollte eigentlich direkt neben dem stehen von Martin Reimers von Planungsamt. Dessen Thema trägt die Überschrift „Flächen und Wirtschaftsverkehre“, und da gibt es eine Menge Überschneidungen.
Handel und Verkehr
Wenn zum Beispiel der Trend anhält zum Einkauf im Internet: Wie geht der stationäre Einzelhandel damit um? Zum Beispiel wie der Buchladen, bei dem der Kunde online bestellen und am nächsten Morgen das Buch abholen kann? Werden die Kunden sich künftig die Waren nach Hause schicken lassen oder können Anreize dazu führen, dass sich in den Stadtteilen Verteilzentren wie die Packstationen der Post entwickeln? „Damit könnten wir den Verteilverkehr aus den Wohngebieten heraus holen“, sagt Reimers. Und damit zum Beispiel langsam verwaisende Marktplätze wieder aufwerten.
Überhaupt steckt im Thema Verkehr viel Zukunftsmusik: Mietrad- und Carsharing-Systeme müssen viel stärker mit dem öffentlichen Nahverkehr vernetzt werden, sagen Müller und Reimers. „Einige Nachbarstädte haben schon gute Ansätze gefunden.“
Auswirkungen auf den Verkehr haben werden auch Veränderungen in den Produktionsprozessen. „Wenn sich immer mehr Produkte in 3-D-Druckern herstellen lassen, können Produktionsflächen kleiner werden“, sagt Dorothee Lauter vom Projektbüro. Das hat auch Auswirkungen auf die Anforderungen an Flächen für Neuansiedlungen von Unternehmen, ergänzt Gernot Miller von der Wirtschaftsförderung. Sein Thema heißt „Ressourceneffizienz und Innovation“, an seinem Tisch geht es zum Beispiel um neue Wertschöpfungsketten und besseres Recycling in Wirtschaftskreisläufen. „Bildung und Fachkräfte“ ist das Thema von Dorothee Lauter. Sie wird diskutieren lassen zum Beispiel über das Fachkräftepotenzial unter Flüchtlingen. Aber auch über die Frage: Warum schaffen es so viele Bottroper Schüler nicht ohne Hilfe in den Arbeitsmarkt?