Bottrop. . An der Parkstraße reinigt die Baum- und Grünschutzinitiave 40 Nistkästen für Blaumeisen. Die Vögel sollen weiterhin die Miniermotte bekämpfen.

Eine Allee ohne gesunde Bäume wäre keine wirkliche Allee, darüber sind sich die Mitglieder der Baum- und Grünschutzinitiative sowie die Anwohner der Parkstraße einig. Sie setzen sich derzeit aktiv für den Schutz der Rosskastanien, die die Gehwege der Straße zieren, ein, indem sie die 40 angebrachten Nistkästen für Blaumeisen gründlich säubern – die Vögel sollen auch weiterhin ein schönes Zuhause haben und angelockt werden. Blaumeisen sorgen für ein natürliches Gleichgewicht und befreien die Kastanien von Schädlingen, namentlich der Miniermotte, die dafür sorgt, dass die Allee-Bäume früher ihre Blätter verlieren. Sie werden geschwächt, da die natürliche Photosynthese unterbrochen wird.

„Man bedenkt häufig nicht, dass Schädlinge die Bäume angreifen. Es braucht aber auch Nützlinge, um jene von jenen – auf natürlichem Wege – zu befreien“, betont Norbert Porwol, Vorsitzender der Baum- und Grünschutzinitiative Bottrop. Die Nistkästen müssten deshalb zuerst hoch in den Bäumen aufgehängt und dann in regelmäßigen Abständen gesäubert werden, so der Baumschützer. Um die 100 Bäume seien an der Straße, in der Umgebung und in den Gärten betroffen. Drei der Kastanien wären sogar schon mit einem Virus befallen, da ihr Kreislauf geschwächt worden sei.

Auch Barbi Mohr, Anwohnerin der Parkstraße, macht sich Sorgen: „Zur Parkstraße gehören die Bäume dazu, sie sind ein Teil der schönen Umgebung.“ Sie stellt heraus: „Es sammeln sich dennoch zurzeit mehr Kohl- als Blaumeisen in den Bäumen und Nistkästen.“

Schimmel, Pilze und tote Vögel

Die Säuberung ist keine leichte Arbeit. „Einmal jährlich müssen die Nistkästen in den Rosskastanien, von denen die meisten schon drei Jahre hängen, gereinigt werden“, erläutert Porwol. „Bei der Säuberung werden die Reste von diesem Brutjahr sowie auch Schmutz entfernt. Ziel ist es, die Kästen von Schimmel, Pilzen und toten Vögeln zu befreien – obwohl letztere selten zu finden sind“, ergänzt er. Die Baum- und Grünschutzinitiative hebt hervor, dass das Problem, das durch die Miniermotte entsteht, kein Einzelfall ist, sondern in ganz Deutschland bestünde. In Bottrop seien mehrere Straßen betroffen. Tatkräftige Helfer, die sich für die Bäume einsetzen, wären immer gerne gesehen.