Bottrop. Im Kulturausschuss klagen Politiker über mangelnden Informationsfluss zwischen Planern und Entscheidern. Parteien wollen Projekt aber wohlwollend begleiten. Nur 1,9 Prozent des Haushalts werden für Kultur ausgegeben
Es gab nicht viele Überraschungen in der Sitzung des Kulturausschusses. Dass die Höhe der Kulturausgaben nur etwa 1,9 Prozent des gesamten städtischen Haushalts ausmachen, ist seit Jahren unverändert. Rechne man Museum Quadrat und VHS heraus, so seien es sogar nur 1,2 Prozent für die gesamte Kultur der Stadt, sagt Rainer Hürter. Trotzdem schaffe man es selbst unter diesen Bedingungen immer wieder, ein verzweigtes, interessantes Kulturleben aufrecht zu erhalten, so der CDU-Politiker.
So auch der Grundton bei Gabriele Sobetzko (SPD,) die für ihre Fraktion ausdrücklich die geplante kleine Erweiterung des Kulturzentrums begrüßte, die ein angemessenes Entree und eine verbesserte Situation für die Städtische Galerie und das Junge Museum bedeute.
Tragfähige Lösungen suchen
Überrascht hingegen zeigte sich die kulturpolitische Sprecherin der SPD, dass man von den Plänen zur Erweiterung des Josef Albers Museums Quadrat erst aus der Presse erfahren musste (die WAZ berichtete). „Das Quadrat ist ein vielbeachteter und geschätzter Imageträger der Stadt - und jetzt musse man nach tragfähigen Lösungen zur Finanzierung dieser Erweiterung suchen, ein Projekt, das die SPD auch in ihren Kommunalwahlkampf aufgenommen hat.“ Das müsse man nun positiv begleiten.
Auch die Christdemokraten beklagten sich über mangelnde Information seitens der bisher handelnden Akteure gegenüber dem Ausschuss: „Es gab keine Infos über Größe, Finanzierung, Folgekosten oder die Auswirkung einer baulichen Verdichtung auf den Stadtgarten - ein Prozedere, dass so dem gesamten Projekt nicht gut tat“, sagte Rainer Hürter. Man habe die Museumserweiterung bereits im Sommer auf die Ausschuss-Agenda setzten wollen, so die Vorsitzende Monika Budke (CDU). Die Frage, warum dies nicht erfolgt sei, wurde allerdings im öffentlichen Teil der Sitzung nicht gestellt. Nachdem sich die „Überraschung“ über die Erweiterungspläne gelegt hatte - die Museumsdirektor Heinz Liesbrock („Ich bin nicht an die Presse herangetreten!“) nun schließlich vor dem Ausschuss erläuterte - signalisierten CDU, aber auch Joachim Gutsche (Bündnis 90/Grüne), wohlwollende intensive Begleitung des Projekts.
Liesbrock: „Solange Gespräche laufen, wollen Oberbürgermeister Tischler, Dezernent Loeven und ich uns bedeckt halten.“ Man sei aber mit seriösen Partnern im Gespräch.“ Den DKP-Vorstoß von Birgit Lüdtke-Jordan, 5000 Euro für die Verbesserung des Internetauftritts des Quadrats zu bewilligen, wurde abgelehnt. Liesbrock: „Der Internetauftritt ist gut.“