Bottrop. . Im Ausschuss für Wirtschaftsförderung kündigt Bernd Tischler an, alle Einzelhändler zum Gespräch einzuladen. Gemeinsam Strategien für City suchen.

Die anstehenden Veränderungen in der Innenstadt will Oberbürgermeister Bernd Tischler mit den Einzelhändlern diskutieren. Gemeinsam mit ihren Verbandsvertretern lädt er sie zu einem „intensiven Austausch“ ein. Diese Gespräche unter dem Arbeitstitel „Innenstadt-Dialog“ kündigte er am Freitag in der Sitzung des Wirtschaftsförderungsausschusses an.

Sortimentslücken schließen

Dabei geht es dem Oberbürgermeister gleich um mehrere Aspekte. Mit dem Ende von Karstadt fallen ganze Sortimentsgruppen in der Innenstadt weg. Ein Thema soll nach Tischlers Vorstellung daher sein, wie solche Lücken wieder gefüllt werden könnten. Zum Teil fänden derartige Gespräche unter den Einzelhändlern bereits statt. Für Tischler sei es eine Frage des demografischen Wandels, denn mit dem Abzug des Warenhauses fielen zum Teil Angebote weg, die gerade ältere Menschen nachgefragt hätten. Tischler hofft daher, dass sich auch die großen Filialisten wie C&A oder H&M an den Gesprächen beteiligen werden. „Eigentlich erwarte ich das schon deshalb, weil sie in Zukunft die großen Anbieter in der Stadt sein werden.“

Die Hausbesitzer einbinden

Der Ansatz, die Händler der Innenstadt zum Dialog einzuladen, ist richtig. Gemeinsam müssen Stadt und Handel überlegen, wie der Weggang von Karstadt einigermaßen aufzufangen ist und vor allem auch wie die nächste Großbaustelle in der Fußgängerzone verträglich ablaufen kann. Denn so gesehen, ist die Innenstadt seit Jahren Dauerbaustelle. Angefangen vom – unvollendeten – Hansa Center über den Umbau des Zukunftshauses bis zur aktuellen Baustelle an der Hochstraße – das schlaucht alle. Gleichzeitig darf man nicht auf halbem Wege stehenbleiben. Denn so wichtig der Handel für eine Stadt ist, er ist nicht allein verantwortlich für deren Attraktivität. Auch Hausbesitzer müssen eingebunden werden – und zwar bestenfalls nicht nur diejenigen, die eh schon engagiert und aktiv sind.

Als zweiter Punkt ist es dem OB die kommende Bauphase wichtig. „Wir werden wieder für Monate eine große Baustelle in der Innenstadt haben.“ Die möglichst reibungslos abzuwickeln und dabei den Interessen des Nachfolge-Investors, der übrigen Einzelhändler und der Kunden gerecht zu werden, sei Ziel der Verwaltung und soll auch Gegenstand des Dialogs sein. Dabei kann sich der Tischler auch Veranstaltungen in der Stadt vorstellen. Ansprechpartner in dem Fall könnte der Marketing-Verein sein, der mit dem Super-Samstag erste Akzente in eine belebende Richtung gesetzt habe. In einem nächsten Schritt könnten Anwohner und Hausbesitzer in den Dialog eingebunden werden.

Doch der Blick auf Karstadt allein reicht nicht aus. Auch das Hansa Center wird als Teil der Innenstadt bei den Treffen eine Rolle spielen. Gegenüber den Politikern im Ausschuss erklärte Tischler, es gebe diesbezüglich keinen neuen Sachstand. Er führe in Kürze ein erneutes Gespräch mit der Gläubigerbank und dem Insolvenzverwalter. Außerdem verwies der OB auf die Immobilienmesse Expo Real in München. Dort hätten die Vertreter der Stadt „auffällig viele Gespräche“ zu dem Thema führen müssen. „Das ist für mich ein Zeichen, dass das Center in der Branche nicht verbrannt ist. “