Bottrop. Mitarbeiterinnen der Sparkasse in Bottrop arbeiten für den guten Zweck. 50 kleine Mützen sollen im Dezember an die Kinderklinik im Marienhospital übergeben werden.

Am Arbeitsplatz gilt normalerweise die goldene Regel: Privates gehört in die Freizeit, Geschäftliches in die Dienstzeit. Bei der Bottroper Sparkasse wird von dieser Regel derzeit eine Ausnahme gemacht: Im Rahmen einer Hilfsaktion stricken Mitarbeiterinnen aus verschiedenen Abteilungen des Kreditinstituts kleine Mützchen für Frühgeborene im Marienhospital.

Ins Leben gerufen wurde die Aktion dabei von der Mitarbeiterin Gisela Bergermann: „Ich stricke privat schon seit vielen Jahren. Irgendwann habe ich mir überlegt, dass man mit diesem Hobby ja auch anderen Menschen helfen könnte.“ Und während einer kurzen Zwangspause reifte das Vorhaben dann weiter heran: „Die Idee zu dieser Aktion kam mir während der Ruhepause nach einer Operation.“ Was folgte, war dann ein erster Kontakt zu einem Krankenhaus in Bergermanns Heimatstadt Oberhausen.

„Ich habe zunächst einmal viele Informationen zum Thema Frühgeburt gesammelt“, erklärt die Angestellte. „Unter anderem habe ich dabei erfahren, dass wenn die Frühchen zum ersten Mal ihren Brutkasten verlassen, sie vor allem über den Kopf gefährlich schnell auskühlen können.“ Schnell war klar, dass kleine Wollmützen also genau das Richtige für die kleinen Neugeborenen seien.

Überzeugt von ihrer Idee, stellte sie das Projekt dann auch nach einigen Wochen ihrem Arbeitgeber vor. Und der zeigte auch prompt Interesse: „Wir fanden die Idee der Kollegin so gut, dass wir ihr sofort unsere Unterstützung zugesagt haben“, erklärt Sparkassen-Sprecherin Diana Koelzow.

Auch fünf ihrer Kolleginnen, allesamt begeisterte Strickerinnen, konnte Bergermann für ihr Herzensprojekt begeistern und dazu bewegen, eigene Handarbeiten erst einmal ruhen zu lassen. Strickwaren statt Bargeld oder einen guten Rat für ein feineres Maschenbild statt einer Beratung in Finanzfragen brauchen die Kunden des Instituts nicht zu befürchten: Die Handarbeit der Frauen findet nach dem offiziellen Feierbend statt – alle Frauen opfern dafür ihre Freizeit. Das Geldinstitut stellt stattdessen die geeignete Strickwolle zur Verfügung. Wenn alles gut läuft, dann sollen bis zum Dezember mindestens 50 Mützen fertig sein. Diese sollen kurz vor dem Weihnachtsfest an die Kinderklinik im Marienhospital übergeben werden.

Richtiges Material

Auch an die Zeit nach der Übergabe hat Gisela Bergermann gedacht: „Für die Mützchen verwenden wir eine Mischung, die bei 60 Grad gewaschen werden kann.“ Das sei deshalb wichtig und sogar notwendig, weil die Frühchen besonders anfällig für Infektionen seien. So könnten die Mützen aber entsprechend gereinigt werden.