In Sachen Klimaschutz hat Kirchhellen schon Einiges vorzuweisen, auch wenn es nicht zum Projektgebiet der „Innovation City“ gehört. Was zum Schutz gegen den Klimawandel bis zum Jahr 2030 noch getan werden könnte und welche Ideen aus Kirchhellen auch in anderen Stadtteilen umsetzbar sind, soll am Mittwoch, 4. November, ab 18 Uhr diskutiert werden beim zweiten Werkstattgespräch „Mein klimafreundliches Kirchhelle 2030+“ im Rahmen des Bundeswettbewerbs „Zukunftsstadt“. Die Veranstalter hoffen auf viele Besucher, denn die Bürgerbeteiligung ist ein zentrales Element des Wettbewerbs.
Vorbild für Gemeinschaftsgärten
„Kirchhellen kann stolz sein auf das, was hier schon geschafft worden ist“, sagt Bottrops Klimaschutzmanager Tilman Christian. Erstens ist in Kirchhellen ein zentrales Ziel des Bottroper Klimaschutzkonzeptes bereits rechnerisch erreicht. Mit Windrädern, Solaranlagen und Biomassekraftwerken wird hier schon genug Strom erzeugt, um den Bedarf des Ortes zu decken, lässt man den Movie Park außen vor bei der Rechnung. Zweitens ist rund um das Hallenbad eine Nahwärmeinsel entstanden. Und drittens haben sich Mitarbeiter des Umweltamtes in den Mietgärten von Bauer Burkhard Sagel am Dahlberg so manche Anregung geholt für den Gemeinschaftsgarten am Kulturhof, dem jetzt ein weiterer an der Albert-Schweitzer-Grundschule folgen soll.
In anderer Hinsicht bleibt in Kirchhellen noch viel zu tun, und das soll am Mittwoch diskutiert werden an vier Thementischen. Stefanie Hulot, Leiterin des Bereichs „Kommunale Vernetzung Innovation City“, wird informieren über den energetischen Nachholbedarf und darüber, wie die öffentliche Hand bei der Nachbesserung helfen kann. „Kirchhellen liegt nicht im Projektgebiet, deshalb stehen einige Förderinstrumente nicht zur Verfügung. Aber wir können Energieberatung anbieten und Informationen über Fördermöglichkeiten.“ Außerdem wird es um neue Wohnformen gehen.
Mit dem Bus unerreichbar
Ein Thema, das viele Verknüpfungen hat mit dem von Sylvia Wundes vom Planungsamt: „Mobilität und Arbeit“. Mobilität wird in Kirchhellen meistens noch übersetzt mit: eigenes Auto. Schon jetzt gibt es dort viele ältere Menschen, die es aus großen Häusern am Ortsrand in kleinere Wohnung in der Ortsmitte zieht, weil sie erwartete Mobilitätseinschränkungen ausgleichen wollen. Für sie wird der öffentliche Nahverkehr immer wichtiger, und der müsste in vielen Bereichen neu aufgestellt werden. „Es gibt große Gebiete in Kirchhellen, die mit dem Bus schlicht unerreichbar sind, zum Beispiel der Flugplatz.“ Die Vestische behilft sich auf einigen Strecken mit Bussen, die nur fahren, wenn sie vorher bestellt worden sind.