Bottrop. Planer wollen mit Fördergeld des Landes einen Teich im Volkspark Batenbrock anlegen und Bäche mit Regenwasser speisen. Bürger reden bei den Vorhaben mit.

Noch gibt es diesen Teich nur in älteren Karten. Doch bald soll er im Südwesten des Volksparks Batenbrock ein attraktiver Treffpunkt werden. Denn irgendwie, so lassen die Stadtplaner durchblicken, ist der alte Volkspark ja doch ziemlich langweilig: nichts als lauter grüne Wiesen. Das soll anders werden.

Einerseits könnte der Teich das grüne Einerlei auflockern, andererseits als Auffangbecken dienen. Denn irgendwo muss das Regenwasser ja hin, das künftig nicht mehr von den Häuserdächern und aus den Hinterhöfen in den Wohnvierteln in der Nähe des Stadtparks in die Kanalisation fließen soll. Warum also nicht einen Teich damit speisen?

Fit für den Klimawandel

Das Vorhaben im Batenbrocker Park ist eines von drei konkreten Projekten, mit denen die Stadt sich am Landeswettbewerb „Wasser in der Stadt von morgen“ bewirbt und Fördergelder erhofft. Mit der Zukunftsinitiative unternehmen alle Emscher-Städte, das Umweltministerium und die Emschergenossenschaft einen neuen Anlauf, die Stadtteile fitter für den Klimawandel machen: Regen soll daher nicht auch noch unnötig in den Betonrohren unter der Erde verschwinden, die für die Abwasserbeseitigung da sind. Offene Teiche oder Bäche helfen ja auch die Temperatur zu regulieren, und sie schützen bei starken Regenfällen vor Überflutungen, ansehlicher machen sie die Viertel ja ohnehin.

Alle drei Bottroper Projekte haben neben diesem Ziel einiges gemeinsam: Sie tragen das Gütesiegel von Innovation City. Die Anwohner haben sie sich in Workshops mitausgedacht und sollen bei der konkreten Umsetzung mitreden, und sie holen ein Stück alter Lebensqualität zurück in die Zukunft. Denn die Stadt reanimiert mit ihnen Gewässer, die es früher schon einmal gegeben haben muss.

Neben dem Teich im Volkspark Batenbrock gehören dazu der Schäpersbach in der Nähe der Timpenkotten-Siedlung und der Piekenbrocksbach im Quartier hinter den beiden Realschulen in Stadtmitte. Mit dem Regenwasser von Dächern und Höfen der Timpenkotten-Siedlung wollen die Planer ein neues Gewässer speisen: Der Schäpersbach soll entlang des Lange-Kamp-Wegs auf der alten Bahntrasse verlaufen. Wasserrinnen und Mulden sollen den Rasen zwischen den Häusern auflockern. Im Schulquartier wiederum wird Regenwasser von Dächern und Plätzen in offenen Rinnen und Gräben über die Schulhöfe und Sportplätze durch den schmalen Grünstreifen nach Batenbrock abfließen und dort den oberhalb heute verrohrten Piepenbrocksbach neu beleben.