Bottrop. Insgesamt drei Mal wurde in den Taubenschlag von Andreas Schmitt in den letzten vier Wochen eingedrungen. Beim letzten Einbruch konnte Schmitt den Täter überwältigen, der Schaden ist jedoch groß.

Christiane Klang ist am Boden zerstört: Wenn allein ein Fuchs in die Nähe ihres Taubenschlags kommt, sei schon viel los. Aber am vergangenen Mittwoch ist für sie und ihren Lebensgefährten Andreas Schmitt eine Welt zusammengebrochen.

Nachdem Schmitt gegen sechs Uhr sein Haus verlassen hatte, um zur Arbeit zu gehen, schlug plötzlich sein Hund an. Schmitt ging zu seinem Taubenschlag, um nach dem Rechten sehen. Auf dem Weg durch den Garten sah der 45-Jährige plötzlich eine Person auf sich zukommen. „Er kam mit einem Karatesprung auf mich zu”, erinnert sich Schmitt. Nach dem Tritt flüchtete der Täter über den Zaun in Richtung Nachbars Garten. Schmitt, der bereits zwei Einbrüche in seinen Taubenschlag seit Anfang Juli zu verdauen hatte, nahm die Verfolgung auf. Im Garten des Nachbarn bekam er den Unbekannten zu fassen. Dort brachte er den Eindringling mit einem Schlag zur Strecke.

Erst als die Polizei am Tatort eintraf, sahen Schmitt und Klang, was tatsächlich geschehen war: Laut Polizeibericht ist eine Taube getötet worden, Schmitt zählte nach dem Vorfall sogar zwei strangulierte Tiere. Nach Angaben der Polizei zerstörte der Täter „mehrere Eier”, laut Schmitt waren es 28 Stück. Darüber hinaus waren nach dem Einbruch drei verletzte Tauben zu beklagen, zwei vermisste Vögel sind nach kurzer Zeit wieder zurückgekehrt, einer mit einem verletzten Fuß.

Der Maschendraht, durch den sich der alkoholisierte 25-jährige Täter Zugang zum Taubenschlag verschaffte, wurde durch einen Fußtritt zerstört. Mehrere Packungen mit Medikamenten und Vogelfutter lagen auf den Boden. Den Schaden beziffert Schmitt auf etwa 7000 bis 10 000 Euro, die Polizei konnte diesbezüglich noch keine Angaben machen.

Motive des Täters bleiben unklar

Für Schmitt und Klang ist der dritte Einbruch in vier Wochen besonders bitter. Schmitt betreibt seine Taubenzucht bereits in vierter Generation. „Bei uns ist alles in Eigenarbeit entstanden”, sagt seine Partnerin Klang. „Für uns ist das ein großer Verlust.”

Zum Motiv des Täters kann Polizei noch nichts sagen. Allerdings wurde Anzeige wegen schweren Einbruchs erstattet. Christiane Klang jedenfalls zeigt sich besorgt: „Für mich gibt es keine Taubenzüchter, die untereinander Tauben klauen.” Nun hofft sie, dass die Einbruchserie endlich ein Ende hat.