Bottrop. August-Everding-Realschule hat den ersten Austausch mit China absolviert. Es sind viele Freundschaften entstanden, private Besuche sind schon geplant.
Am liebsten würden sich einige von ihnen sofort wieder in den Flieger setzen und abrauschen Richtung China: „Es war so schön da.“ Seit Samstag Mittag erst sind die elf Schülerinnen und Schüler der August-Everding-Realschule und ihre Lehrerinnen zurück aus Peking, wo sie eine Woche lang zu Gast waren in der Schule Dacheng. Im Februar waren die Schüler aus China in Bottrop, in der vergangenen Woche fand der Gegenbesuch statt. Der Schüleraustausch geht weiter.
Nicht nur die Schüler, auch ihre beiden Lehrerinnen Magdalene Steiner-Simkins und Kerstin Neuhaus geraten ins Schwärmen über die Gastfreundschaft der Chinesen und die Fürsorglichkeit der Gasteltern. „Eine Schülerin wurde bei der Tante untergebracht, weil die im Gegensatz zu den Gasteltern Wlan hatte“, erzählt Kerstin Neuhaus. Auch der Schulleiter sei sehr um das Wohl der Gäste besorgt gewesen, schmunzelt Magdalene Steiner-Simkins: „Der ist mit unseren Kinder zu McDonald’s gegangen, damit sie nicht verhungern.“
Eine ganz fremde Kultur
Das Essen war – zumindest für einige der Schüler – ein großes Problem. „Ich habe es mir leckerer vorgestellt“, klagt Lilly, eben ungefähr so, wie man es hier aus dem China-Lokal kennt. Und Miriam berichtet: „Die essen da dreimal am Tag warm. Ich habe gesagt, ich wmöchte wenigstens zum Frühstück was Kaltes. Und da habe ich dann kalte Nudeln bekommen.“ Umgekehrt hatten die chinesischen Jugendlichen bei ihrem Besuch in Bottrop aber auch ihre liebe Not mit den deutschen Speisen.
Tränenreicher Abschied
Nicht nur beim Essen zeigt sich die Verschiedenartigkeit der Kulturen. Auch bei der Sprache ist das so. Nur wenige Gastgeber sprachen ein wenig Englisch, die Verständigung war oft schwierig, klappte aber irgendwie. Da war es gut, untereinander über die internationale App WeChat, mit einander in Kontakt zu bleiben. Beim Wochenende in den Gastfamilien kam schon ein wenig Heimweh auf bei all der Fremdheit. „Eine Schülerin hat anschließend zu mir gesagt: Ich habe mich noch nie so gefreut, eine Lehrerin zu sehen“, grinst sich Kerstin Neuhaus. Doch die Fremdheit war schnell verflogen, beim Abschied lagen sich viele weinend im Arm.
Die Schüler haben gemeinsam die Schulbank gedrückt, aber auch gemeinsam Ausflüge unternommen. Für einige war allein schon der Schulweg ein Abenteuer. Sie mussten um fünf Uhr aufstehen und waren dann zwei Stunden mit U-Bahn und Bus quer durch Peking unterwegs.
Die Jugendlichen bleiben in Kontakt, es sind schon längst wieder fleißig Emails hin und her gegangen. Einige der Realschüler erwarten in den nächsten Sommerferien ihre chinesischen Freunde zu einem längeren privaten Besuch in Bottrop.