Bottrop. . Kinder üben in der Jugendverkehrsschule für die Radfahrprüfung. Verkehrswacht-Mitarbeiter bringen ihnen die wichtigsten Regeln bei.
Die Kinder können es kaum abwarten. Im Pulk stehen die Schüler am Tor zum Gelände der Jugendverkehrsschule. Im Sprint rennen die Kinder aus der Klasse 4 b der Astrid-Lindgren-Schule auf die Fahrräder zu, als sie Reinhard Lücke mit weit ausholenden Armen heranwinkt. Im Nu sind alle Fahrräder besetzt, doch der Verkehrserzieher bremst die Kinder etwas in ihrem Eifer.
„Zieht Euch bitte erst die Leuchtwesten über“, rät er. Damit sehen Autofahrer die jungen Radfahrer schließlich besser. Auf dem Übungsplatz kommt es darauf jetzt nicht an, aber bald fahren die Kinder ja mit den Rädern auf richtigen Straßen. Noch ist es nicht so weit. Jetzt lernen die Kinder aus der 4 b auf ihrem Weg zum Fahrradführerschein erst einmal, auf Vorfahrtsregeln und Verkehrsschilder zu achten. Reinhard Lücke macht ihnen gerade vor, wie sie sich im Rechts-vor-Links-Verkehr an einer Kreuzung verhalten sollten
. Der frühere Polizist tut dies mit ausladenden Bewegungen. Das sieht aus, als wäre er eine lebende Comic-Figur. Die Bedeutung wichtiger Verkehrsschilder haben die Schüler kurz vorher beim Unterricht in ihrer Klasse gelernt. „Das Spiegelei und die Rakete kennen sie jetzt schon“, sagt Rolf Grubinski, Vorsitzender der Verkehrswacht, also das Schild für eine Vorfahrtsstraße und für die Vorfahrt an der nächsten Einmündung. Das Stopp-Schild und das Dreieck auf dem Kopf für „Vorfahrt gewähren“ beachten die Kinder auch, als sie ihre ersten Runden über den Parcours drehen.
„Einmal rund um den Pudding“, gibt Reinhard Lücke das Startzeichen, nachdem er sich überzeugt hat, das die Kinder ihre Lektion aus der ersten Einheit der Radfahrprüfung gelernt haben: das richtige Anfahren. „Wie war das noch mal? Pedale auf zwei Uhr, linker Fuß oben drauf. Prima“, lobt der Ex-Polizist. Viele Kinder haben zwischendurch bestimmt trainiert. Rolf Grubinski rät den Eltern ohnehin, dass sie mit ihren Kindern üben. Die Verkehrswacht gibt ihnen dazu eine Fibel an die Hand. „Auch Eltern dürfen gern hierhin kommen, damit sie mal sehen, was ihre Kinder leisten“, meint der Vorsitzende der Verkehrswacht. Die zweite Einheit der Radfahrprüfung ist ziemlich anspruchsvoll. „Da prasselt einiges auf die Kinder ein“, sagt Grubinski. Die Schüler fahren im Gegenverkehr, müssen mal links, mal rechts abbiegen, auf Verkehrsschilder und Ampelsignale achten. Die Kinder machen das aber so gut, dass auch Verkehrswacht-Mitarbeiter Holger Wandhöfer ihnen laut zuruft: „Super“.