Bottrop. . Die Planungen für den Umbau des Kaufhauses laufen auf Hochtouren. Neu sind die Überlegungen für die oberen Etagen. Eigentümer will alle Ideen prüfen.

Der neue Besitzer des Karstadt-Hause denkt darüber nach, in den oberen Etagen ein Hotel unterzubringen. Entsprechende Überlegungen bestätigte Jens Friedländer, Geschäftsführer der Devello AG, auf Nachfrage. „Wir haben eine Anfrage und prüfen das.“ Ob es tatsächlich so weit kommt, sei zum jetzigen Zeitpunkt völlig offen. Denn: „Wir müssen überlegen, welche Umbaumaßnahmen dafür nötig sind und was wir investieren müssen.“ Demgegenüber ständen dann möglicherweise zu erzielende Einnahmen.

Erheblich Umbauarbeitern

Im dritten und vierten Obergeschoss des Kaufhauses müsste erheblich umgebaut werden. „Und die Frage ist, für wen wir das tun.“ Denn Friedländer plant auch Raum für Arztpraxen anzubieten. Auch dafür gebe es Anfragen. „Wir prüfen alles“, sagt der neue Besitzer, um dann einzuschränken, dass ein Umbau von einem Kaufhaus in Arztpraxen ein ähnlicher Aufwand wie ein Neubau wäre. Am Ende also ein Rechenexempel. Es seien jedoch einige Interessenten auf ihn zugekommen. Grundsätzlich seien Hotel- und Praxisnutzung auch nebeneinander möglich. Die Fläche sei groß genug.

Friedländer macht aber keinen Hehl daraus, was ihm am liebsten wäre: Ein Unternehmen, das große Büroflächen anmietet. Doch das gebe es bisher eben nicht.

Davon unberührt bleiben die Einzelhandelsflächen in den übrigen Etagen. Zu künftigen Mietern will Friedländer sich noch nicht äußeren. Bei der Projektvorstellung im Juni hatte er gesagt, dass 70 Prozent der Flächen vermietet seien. Aktuell liefen Planungen für den Umbau. Sämtliche Läden sollen später barrierefrei von außen zugänglich sein.

Barrierefreier Zugang

Zur Erinnerung: Zurzeit gibt es zum Karstadt-Haus nur einen Seiteneingang ohne Stufen. Grund ist der Höhenunterschied zwischen Hoch- und Hansastraße. „Wir müssen also neue Eingangssituationen schaffen“, erklärt Friedländer, der von viel Planungsaufwand spricht. So wie es aussieht, lasse sich der Höhenunterschied aber im Gebäude ausgleichen. „Wir haben im Erdgeschoss eine lichte Deckenhöhe von 4,70 Meter.“ Das biete Spielraum.

Die Verwaltung, so Stadtsprecher Andreas Pläsken, begleite den Bauherrn. Doch in alle Überlegungen sei man nicht eingeweiht, einige Punkte – etwa bei der Nutzung des Gebäudes – müsse der Investor erst für sich prüfen. Ziel aller Beteiligten sei nach wie vor, nach dem Auszug von Karstadt so schnell wie möglich mit dem Umbau zu beginnen.

Warenhaus-Mitarbeiter sind gekündigt 

Die Planungen für die Zeit nach Karstadt laufen. Doch was ist eigentlich mit den Karstadt-Mitarbeitern, die bis dahin noch in dem Kaufhaus arbeiten? Die Kündigung haben sie längst erhalten. Doch Betriebsrätin Irmgard Heßling-Schmeer sagt auch, dass allen Mitarbeitern Ersatzarbeitsplätze im Konzern angeboten wurden. Der Haken an der Sache: Die Stellen sind über ganz Deutschland verteilt. Ob Mitarbeiter möglicherweise einen Umzug in Kauf nehmen, hängt von den persönlichen Lebensumständen ab. Wie viele von Bottrop in andere Filialen wechseln, wollte Irmgard Heßling-Schmeer nicht sagen.

Ansonsten laufen Verhandlungen über Abfindungsmodalitäten oder den Übergang in eine Transfergesellschaft – in Abstimmung mit Betriebsrat und Gewerkschaft. Ob Karstadt-Mitarbeiter eine Chance haben, in einem der neuen Läden in dem Haus anzufangen – zwischendurch klang diese Hoffnung an – ist unklar. „Wir wissen ja gar nicht, wer hierher kommt“, sagt Heßling-Schmeer. Wie berichtet, will Investor Jens Friedländer noch nicht über die neuen Mieter sprechen.