Bottrop. . Flüchtlinge wollen die Sprache lernen, doch die Kapazität der VHS ist erschöpft. Kurse mit ehrenamtlichen Lehrern gibt es auch bei der Flüchtlingshilfe
„Wir sind am Ende der Kapazitäten angekommen. Das hat eine unglaubliche Dynamik entwickelt“, sagt Uwe Dorow, stellvertretender VHS-Direktor, über die Deutschkurse für Flüchtlinge. Es sei „rappelvoll“ in der VHS, wenn die Beratung für Sprachkurse stattfindet.
Im letzten Semester habe man neun Kurse zusätzlich angeboten, so Fachbereichsleiterin Christiane Dahlkamp, das sei in diesem Semester nicht noch einmal leistbar gewesen. So gibt es nur einen zusätzlichen Kurs, der sei nun mit fast 30 Teilnehmer auch schon „pickepacke voll“. „Das sind total motivierte Menschen“, freut sich Christiane Dahlkamp über den Eifer vieler Teilnehmer, die möglichst schnell Deutsch lernen wollen.
16 Ehrenamtliche
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Edith Schuster-Kempken und vier Mitstreiterinnen übergeben die Arbeit.
In ihre Vorstandszeit fielen viele weitreichende VeränderungenBei der VHS gibt es insgesamt 34 Integrationsmodule (mit jeweils 100 Unterrichtsstunden) für Flüchtlinge mit gesichertem Status sowie 21 Kurse „Deutsch als Zweitsprache“. „Unsere personellen Ressourcen sind damit erschöpft“, klagt Dahlkamp. Denn alle Teilnehmer müssen vorher beraten werden und einen Einstiegstest machen. „Das ist für eine so kleine VHS eine enorme Leistung.“
Auch die Flüchtlingshilfe bietet Kurse an und arbeitet dabei eng mit der VHS und dem Referat für Migration zusammen: „Im Augenblick haben wir etwa zehn Kurse“, erklärt Ursula Rürup , die das zentrale Management übernommen hat. Die ehemalige Englischlehrerin prüft alle Flüchtlinge, um passende Gruppen zusammenzustellen. 16 Ehrenamtliche unterrichten in den Kursen, etwa die Hälfte von ihnen sind pensionierte Lehrer.
„Es müsste noch viel mehr geleistet werden“, findet Ursula Rürup, die mit ihrem Ehrenamt aber fast wieder einen Fulltime-Job hat. Denn mehr als zehn bis 20 Prozent der Flüchtlinge seien wohl noch nicht in den Deutschkursen. „Das ist eine Aufgabe, die uns in den nächsten Jahren begleiten wird, wenn wir die Integration schaffen wollen.“ Zumal es sehr lange dauert, bis die Teilnehmer ausreichend Deutsch für einen Beruf können.
Im Moment mangelt es der Flüchtlingshilfe an Lehrern und an Unterrichtsräumen. Menschen, die Tipps geben können oder ehrenamtlich helfen wollen, sind gerne gesehen. Sie können sich bei Thomas Schwarzer vom Referat für Migration melden ( 70-4760).